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Türkischer Antiquar siegt vor Gericht gegen Luxus-Marke Hermès
Ein türkischer Antiquar hat einen Sieg von David gegen Goliath errungen: Der Buchhändler Umit Nar bezwang den Luxusgüter-Hersteller Hermès vor Gericht im Streit um Namensrechte. Nar darf sein Bücher-Antiquariat in Izmir weiterhin "Hermes-Buchladen" nennen, wie er der Nachrichtenagentur AFP sagte. "Hermes ist ein Gott aus der griechischen Mythologie und gehört zum kulturellen Erbe der Menschheit. Kein Unternehmen sollte ihn für sich beanspruchen dürfen", sagte Nar.
Ein Gericht in Ankara hob eine Entscheidung des türkischen Patentamtes in Teilen auf, wonach allein das Unternehmen Hermès Paris den Namen des griechischen Gottes in zahlreichen Geschäftsfeldern nutzen darf, darunter auch der Verkauf von Büchern und Zeitschriften.
Es handele sich um einen wichtigen Sieg, sagte Nars Anwalt Hilmi Güllü: "Internationale Unternehmen wie Hermès Paris vertreten eine aggressive Marken-Politik und überschreiten dabei ihr eigentliches Geschäftsfeld", sagte er. "Mit diesem Urteil haben wir den Weg dafür freigemacht, sich dieser Praxis entgegenzustellen."
Der Antiquar hatte im Jahr 2021 Markenschutz für sein Unternehmen beantragt. Ein Hermès-Vertreter hatte daraufhin das türkische Patentamt und die Justiz eingeschaltet, um Nar nicht nur den Markenschutz zu verweigern, sondern auch die Nutzung des Namens Hermes. Hermès Paris hatte sich dabei auf eine angebliche "Verwechslungsgefahr" berufen.
C.Meier--BTB