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Überschwemmungen in Europa: Vier Tote in Rumänien
Bei den Unwettern in Europa sind vier Menschen in Rumänien durch Überschwemmungen infolge starker Regenfälle zu Tode gekommen. In der Region Galati im Südosten Rumäniens seien "vier Personen tot gefunden" worden, erklärte der Rettungsdienst am Samstag. Auch die Lage in Ländern wie Tschechien, Polen und Österreich verschärfte sich.
Aus Rumänien meldete der Rettungsdienst weiter, dass es ingesamt in 19 Orten im Land zu Überschwemmungen gekommen sei. Dutzende Menschen hätten gerettet werden müssen. Auf einem Video der Rettungskräfte waren dutzende Häuser entlang der Donau zu sehen, die unter Wasser standen. Regierungschef Marcel Ciolacu wurde im Hochwassergebiet erwartet.
Präsident Klaus Iohannis drückte den trauernden Familien der Todesopfer in einer Erklärung sein Beileid aus. "Wir sind einmal mehr mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert, die sich auf dem europäischen Kontinent immer stärker bemerkbar machen und dramatische Folgen haben", erklärte Iohannis. "Wir müssen die Fähigkeit, extreme Wetterereignisse vorherzusehen und die Bevölkerung zu warnen, weiter stärken."
In Tschechien waren angesichts der Unwetter 100.000 Feuerwehrmänner mobilisiert. Am Freitag waren 1900 Vorfälle gemeldet worden, vor allem Überschwemmungen und umgestürzte Bäume. Mehr als 50.000 Haushalte waren nach Angaben des Energieunternehmens CEZ ohne Strom. In Brno im Südosten Tschechiens wurde am Samstag ein Krankenhaus evakuiert, die nordöstliche Region Mähren erklärte den Notstand.
"Der Boden ist nun gesättigt, was bedeutet, dass das gesamte Regenwasser an der Oberfläche bleibt", erklärte Umweltminister Petr Hladik im Onlinedienst X.
In der osttschechischen Stadt Olomouc versorgte sich Robert Hubinak mit Sandsäcken, um sein Haus zu schützen. Er habe seit Freitag etwa drei Tonnen Sand geholt, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Den Sand bekamen die von Überschwemmungen bedrohten Bewohner kostenlos.
In der slowakischen Hauptstadt Bratislava wurde ebenfalls der Notstand erklärt. In Polen war die Situation nach Regierungsangaben am schwierigsten im Südwesten des Landes. Der polnisch-tschechische Grenzübergang Golkowice war am Samstag geschlossen worden, weil ein Fluss über die Ufer getreten war.
Auch in Österreich machten heftige Regenfälle, Sturm und Schnee Sorgen. Im Süden des Landes wurden Winde mit Geschwindigkeiten von 146 Stundenkilometer gemessen sowie im Norden Niederschläge von bis zu 170 Litern Wasser pro Quadratmeter. In den westlichen Bergregionen behinderte Schnee den Verkehr auf mehreren Straßen, zudem suchten Rettungskräfte nach einem Mann, der nach einem Lawinenabgang vermisst wurde. Tirol war stellenweise von einer bis zu einem Meter hohen Schneeschicht bedeckt - in der vergangenen Woche waren noch Temperaturen von mehr als 30 Grad gemessen worden.
In Niederösterreich wurden wegen der Überflutungsgefahr mehrere Gemeinden laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA zu Katastrophengebiet erklärt. "Gemeinden und Bezirkshauptmannschaften bereiten mögliche vorsorgliche Evakuierungen vor und informieren die konkret betroffene Bevölkerung", zitierte APA Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).
An der Donau wird mit einem bis zu 30-jährigen Hochwasser gerechnet, wie APA weiter berichtete. Am Fluss Kamp wird sogar ein bis zu hundertjähriges Hochwasser erwartet. Am Freitagabend war es bereits in einigen Gemeinden zu ersten Evakuierungen gekommen. Betroffen waren Gartensiedlungen beziehungsweise Zweitwohnsitze.
"Nahezu alle Bundesländer sind von den heftigen Regenfällen und teils auch vom Schneefall der vergangenen Tage betroffen. Besonders in Niederösterreich spitzt sich die Lage weiter zu", zitierte APA Bundeskanzler Karl Nehammer. "Der Höhepunkt ist noch nicht erreicht, und die kommenden Tage werden für die betroffene Bevölkerung und die Einsatzkräfte noch äußerst schwierig und herausfordernd sein", sagte er demnach.
In der Steiermark war die Stromversorgung nach APA-Angaben wegen umgestürzter Bäume in Teilen der Ost- und Obersteiermark sowie des östlichen Grazer Umlandes ausgefallen: Demnach waren laut den Energienetzen Steiermark am Morgen 4000 Haushalte ohne Strom. In Oberösterreich und im Salzburger Land hieß es laut APA bei der Feuerwehr, die Region sei bisher noch glimpflich davongekommen.
T.Bondarenko--BTB