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US-Prädidentschaftskandidat Trump entgeht offenbar erneutem Attentatsversuch
Knapp zwei Monate vor der US-Präsidentschaftswahl haben Sicherheitskräfte offenbar ein erneutes Attentat auf den republikanischen Kandidaten Donald Trump vereitelt. Personenschützer des Ex-Präsidenten eröffneten nach Angaben des Secret Service am Sonntag in Florida das Feuer in Richtung eines bewaffneten Mannes, der sich am Rand von Trumps Golfplatz im Gebüsch versteckt hielt. Ein Verdächtiger flüchtete, wurde jedoch kurze Zeit später festgenommen. Im Gebüsch am Zaun des Golfplatzes wurde ein Sturmgewehr mit Zielfernrohr sichergestellt.
Nach Angaben von Sheriff Ric Bradshaw spielte Trump auf dem Platz in West Palm Beach nahe seinem Anwesen Mar-a-Lago Golf, als Personenschützer des Secret Service in wenigen hundert Metern Entfernung einen aus einem Zaun ragende Gewehrlauf entdeckten. Nach Schüssen der Beamten flüchtete der Verdächtige zunächst in einem schwarzen Wagen. Mit Hilfe eines Zeugen konnten Polizeibeamte ihn kurze Zeit später aufspüren und den Verdächtigen festnehmen. Die Bundespolizei FBI ermittelt nach eigenen Angaben wegen eines "versuchten Mordanschlags" auf Trump.
"Präsident Trump ist nach Schüssen in seiner Nähe in Sicherheit", erklärte dessen Wahlkampfsprecher Steven Cheung. Der republikanische Präsidentschaftskandidat selbst schrieb auf einer Website zum Spendensammeln: "Fürchtet euch nicht! Ich bin in Sicherheit und wohlauf, und niemand wurde verletzt. Gott sei Dank!"
In einer Erklärung des Weißen Hauses hieß es, Präsident Joe Biden und seine Stellvertreterin Kamala Harris seien über den Vorfall informiert worden und "erleichtert", dass Trump in Sicherheit sei. "Gewalt hat keinen Platz in Amerika", erklärte Harris, die bei der Präsidentschaftswahl im November gegen Trump antritt, im Onlinedienst X.
Am Zaun des Golfplatzes wurden ein Sturmgewehr mit Zielfernrohr sowie zwei Rucksäcke und eine GoPro-Videokamera sichergestellt Der Verdächtige sei etwa 300 und 500 Yards (274 und 457 Meter) von Trump entfernt gewesen, aber "mit einem Gewehr und einem solchen Zielfernrohr ist das keine große Entfernung", sagte Sheriff Bradshaw. Ob der Verdächtige vor seiner Flucht Schüsse abgab, blieb zunächst unklar.
Sheriff William Snyder aus dem benachbarten Landkreis Martin County sagte dem Sender CNN, der Verdächtige habe bei seiner Festnahme "ziemlich ruhig" gewirkt: "Er hat nicht viele Emotionen gezeigt." Erkenntnisse zum Motiv des mutmaßlichen Attentatsversuchs lagen zunächst nicht vor.
Erst vor zwei Monaten war Trump bei einem Attentat während eines Wahlkampfauftritts im Bundesstaat Pennsylvania leicht verletzt worden. Ein Zuschauer wurde getötet und zwei weitere schwer verletzt, der Attentäter wurde von einem Scharfschützen des Secret Service erschossen.
Nach dem Attentat auf Trump im Juli hatte es schwere Kritik am für den Schutz von amtierenden und früheren US-Präsidenten zuständigen Secret Service gegeben. Die damalige Secret-Service-Chefin Kimberly Cheatle trat daraufhin zurück, mindestens fünf Beamte wurden beurlaubt.
Die republikanische Kongressabgeordnete Elise Stefanik dankte den Behörden für ihr Eingreifen am Sonntag. Es stelle sich jedoch die Frage, wie ein möglicher Angreifer offenbar ungehindert in ein Gebüsch in Sichtweite des US-Präsidentschaftskandidaten habe gelangen können: "Wir müssen uns fragen, wie erneut ein Attentäter so nahe an Präsident Trump herankommen konnte", erklärte Stefanik. Sie fordere "eine klare Erklärung dafür, was heute in Florida passiert ist".
K.Thomson--BTB