Berliner Tageblatt - Wohl erster Prozess wegen versuchten Mordes durch Geldautomatensprengung begonnen

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Wohl erster Prozess wegen versuchten Mordes durch Geldautomatensprengung begonnen
Wohl erster Prozess wegen versuchten Mordes durch Geldautomatensprengung begonnen / Foto: © AFP/Archiv

Wohl erster Prozess wegen versuchten Mordes durch Geldautomatensprengung begonnen

Vor dem Landgericht Frankfurt am Main hat am Freitag der wohl erste Prozess wegen versuchten Mordes im Zusammenhang mit Geldautomatensprengungen begonnen. Angeklagt sind sechs Männer aus den Niederlanden und Marokko, die zur niederländischen Geldautomatensprengerszene gehören sollen. Mit ihren Taten in den Jahren 2022 und 2023 in Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sollen sie Menschen in Gefahr gebracht haben.

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Der Anklage zufolge gingen sie arbeitsteilig und in unterschiedlichen Besetzungen vor. Als Hauptangeklagter gilt ein 31-Jähriger aus Utrecht, er soll an vier Geldautomatensprengungen beteiligt gewesen sein. Den anderen Angeklagten wird vorgeworfen, jeweils an einer bis zwei Taten mitgewirkt zu haben. In einem Fall soll es beim Versuch geblieben sein.

Insgesamt sollen sie rund 870.000 Euro erbeutet und mehr als zweieinhalb Millionen Euro Sachschäden verursacht haben. Konkret werden ihnen neben versuchtem Mord die Herbeiführung von Sprengstoffexplosionen, gewerbsmäßiger Diebstahl und Sachbeschädigung vorgeworfen.

Bei der Anklageerhebung im Mai teilte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt mit, dass es sich wohl um die bundesweit erste Anklage wegen des Verdachts des versuchten Mordes im Zusammenhang mit Geldautomatensprengungen handle. Bei beiden Taten sollen die Angeklagten den Tod von Unbeteiligten billigend in Kauf genommen haben.

Im ersten Fall lag der gesprengte Geldautomat zentral in der Fußgängerzone im hessischen Bad Homburg. Wegen einer Bushaltestelle vor dem Gebäude hielten sich auch nachts viele Menschen dort auf. Der zweite Fall betrifft einen gesprengten Geldautomaten in Frankfurt-Fechenheim, wo sich ebenfalls auch nachts viele Menschen aufhielten. Bis Ende Juni wurden 43 weitere Verhandlungstermine angesetzt.

K.Thomson--BTB