Berliner Tageblatt - Berliner Polizei ermittelt nach Veröffentlichung von Täternamen in eigenen Reihen

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Berliner Polizei ermittelt nach Veröffentlichung von Täternamen in eigenen Reihen
Berliner Polizei ermittelt nach Veröffentlichung von Täternamen in eigenen Reihen / Foto: © AFP/Archiv

Berliner Polizei ermittelt nach Veröffentlichung von Täternamen in eigenen Reihen

Nach der Veröffentlichung von Listen mit Namen von Tatverdächtigen aus der Silvesternacht 2024/2025 in Berlin ermittelt die Polizei in den eigenen Reihen. "Gegen die Person oder die Personen, die möglicherweise Namenslisten aus geschützten, internen Polizeisystemen rechtswidrig extrahiert und herausgegeben haben sollen, ermittelt unser Dezernat für Polizei- und Korruptionsdelikte des Landeskriminalamts Berlin", teilte die Behörde am Donnerstag auf Anfrage mit. Eine Veröffentlichung von Namenslisten sei "inakzeptabel".

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Ein rechtsgerichtetes Onlineportal hatte die Listen nach eigenen Angaben aus "Sicherheitskreisen" bekommen und sie online veröffentlicht. Diese belegten dem Autor des Texts zufolge, "dass auch die 'deutschen' Tatverdächtigen Migranten sind". So fänden sich in der Liste vergleichsweise wenige Vornamen deutschen Ursprungs.

Die Herausgabe persönlicher Daten ohne rechtliche Grundlage verletze Datenschutzprinzipien und befeure "einen unverhältnismäßigen sowie diskriminierenden Erklärungsansatz für individuelle, strafrechtliche Verhaltensweisen", erklärte die Berliner Polizei. "Insbesondere das einseitige Heranziehen von Kriterien wie kultureller, ethnischer oder religiöser Herkunft sowie die Zugehörigkeit zu vermeintlich 'nichtdeutschen' Realitäten als kriminalistischer oder vermeintlich kriminologischer Erklärungsansatz ist nicht nur fachlich fragwürdig, sondern auch zur Herleitung von Tatmotivationen hochproblematisch." Die Polizei Berlin lehne solche Praktiken ab.

Die Polizei hatte in der Silvesternacht einer am Montag veröffentlichten Bilanz zufolge 1453 "silvestertypische Straftaten" erfasst. 670 Tatverdächtige wurden registriert, von denen 406 die deutsche Staatsbürgerschaf hatten. 44 Polizistinnen und Polizisten wurden bei Einsätzen verletzt.

R.Adler--BTB