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Einsatzkräfte suchen in Ruinen nach Opfern der Brände in Los Angeles - gefährliche Winde drohen
Vor dem Eintreffen weiterer gefährlicher Winde haben Suchtrupps in Los Angeles mit Hunden nach weiteren Opfern der Brandkatastrophe in der US-Westküstenmetropole mit mindestens 24 Toten gesucht. "Es ist keine einfache Arbeit", sagte Bezirkssheriff Robert Luna am Montag. "Ich glaube, wir werden weiter Überreste finden." Während mancherorts wieder erste Anzeichen der Normalität zu sehen waren, warnte die US-Wetterbehörde vor neuen gefährlichen Winden, welche die Flammen weiter anfachen könnten.
In den Brandgebieten gingen die Einsatzteams mit Leichenspürhunden von Grundstück zu Grundstück. "Es ist eine sehr düstere Aufgabe, und leider stoßen wir jeden Tag auf die Überreste einzelner Gemeindemitglieder", sagte Luna.
Seit vergangenem Dienstag waren rund um die südkalifornische Millionenstadt mehrere große Brände ausgebrochen, die durch starken Wind angefacht wurden und sich explosionsartig ausbreiteten. Mehr als 180.000 Menschen mussten zeitweilig ihre Häuser verlassen, unter ihnen zahlreiche Hollywood-Stars und andere Prominente. Sieben Tage nach Beginn der Brände galten noch Evakuierungsanordnungen für mehr als 90.000 Menschen.
Dennoch begann mancherorts wieder der Alltag: Für hunderttausende Kinder öffneten die Schulen wieder ihre Türen - wenngleich beschädigte Schulen und solche in Evakuierungszonen weiter geschlossen blieben. Auch ein Spiel der Los Angeles Lakers, dem beliebten Basketballteam der Millionenmetropole, war für Montagabend angesetzt.
Zugleich sorgten die Wettervorhersagen für erneute Befürchtungen. Dem US-Wetterdienst NWS zufolge entwickelten sich in der Region "extrem kritische Brandwetterbedingungen", die bis Mittwoch anhalten sollten. In Teilen der Verwaltungsbezirke Los Angeles und Ventura wehten bereits Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern. Diese "extremen und gefährlichen Bedingungen" würden nicht nur die Bekämpfung der aktuellen Brände erheblich erschweren, sondern auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sich neue Feuer entzündeten, warnte der Wetterdienst.
Der im noblen Stadtteil Pacific Palisades ausgebrochene Brand hatte sich am Wochenende weiter ausgebreitet, inzwischen haben die Flammen 9700 Hektar Land verzehrt. Die Feuerwehr dämmte bislang 14 Prozent des Brandes ein. Das "Eaton Fire" in und um die Vorstadt Pasadena hatte sich über rund 5670 Hektar ausgebreitet und war zu einem Drittel eingedämmt.
Insgesamt haben die Feuer 12.000 Gebäude in Ruinen verwandelt. "Es wird dutzende Milliarden Dollar kosten, Los Angeles wieder dorthin zu bringen, wo es einmal war", sagte der scheidende US-Präsident Joe Biden am Montag bei einem Treffen mit Vertretern des Katastrophenschutzes.
Zehntausende Menschen, die aufgrund von Aufforderungen zur Evakuierung in den vergangenen Tagen ihre Wohnungen verlassen haben, können nach Angaben der Feuerwehr nicht mit einer baldigen Rückkehr in die betroffenen Gebiete rechnen. Die Lage sei "nicht sicher", sagte Feuerwehrchef Marrone. Eine Rückkehr sei ausgeschlossen, solange die gefährlichen Wetterbedingungen mit starken Windböen anhielten.
Unterdessen wurden neun Verdächtige offiziell verschiedener Vergehen im Zusammenhang mit Plünderungen in Evakuierungszonen beschuldigt. Darunter seien etwa ein Einbruch, bei dem 200.000 Dollar (rund 195.000 Euro) entwendet worden war, sowie ein weiterer, bei dem die Täter eine Emmy-Statue erbeutet hätten, sagte der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles County, Nathan Hochman.
In einem Fall drohe dem Beschuldigten wegen dessen Vorstrafen bei Verurteilung lebenslange Haft, fuhr Hochman fort. Das Vorgehen solle als Warnung für potenzielle Straftäter dienen. "Die Frage ist nicht, ob, sondern wann Sie erwischt werden, wenn Sie diese Verbrechen begehen", sagte Hochman. "Begehen Sie keine dieser Straftaten, bei denen Menschen versuchen, aus der Tragödie der Menschen, die unter diesen verschiedenen Bränden gelitten haben, Profit zu schlagen."
Die Feuerwehr von Los Angeles erhielt unterdessen Dutzende weitere Löschzüge und Verstärkung durch Feuerwehrleute aus ganz Kalifornien, anderen US-Bundesstaaten sowie aus Mexiko. Der Chef der Bezirks-Feuerwehr, Anthony Marrone, sagte, die Feuerwehr sei auf die erneute Gefahr vorbereitet.
F.Müller--BTB