Berliner Tageblatt - Mord an neunjährigem Mädchen in Sachsen: Angeklagter schweigt vor Gericht

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Mord an neunjährigem Mädchen in Sachsen: Angeklagter schweigt vor Gericht
Mord an neunjährigem Mädchen in Sachsen: Angeklagter schweigt vor Gericht / Foto: © AFP/Archiv

Mord an neunjährigem Mädchen in Sachsen: Angeklagter schweigt vor Gericht

Mehr als sieben Monate nach der Tötung eines neunjährigen Mädchens in Sachsen hat am Landgericht Chemnitz der Mordprozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Der 37-jährige Angeklagte schwieg am Freitag zum Auftakt der Verhandlung, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Er soll das aus der Ukraine stammende Mädchen Anfang Juni vergangenen Jahres auf dem Schulweg abgepasst, in sein Auto gelockt und dann in einem Waldstück in der Nähe von Döbeln erstickt haben.

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Das Mädchen kannte den Mann der Anklage zufolge gut und vertraute ihm. Er habe kurzzeitig eine Beziehung mit der Mutter des Kinds geführt. Durch die Tötung habe sich der Angeschuldigte an der Frau rächen wollen, weil sie die Beziehung wenige Tage vor der Tat beendet habe. Das wertete die Staatsanwaltschaft als niedrige Beweggründe. Er habe zudem die Arg- und Wehrlosigkeit der Neunjährigen ausgenutzt, die nicht mit einem Angriff gerechnet habe.

Das in Döbeln im Landkreis Mittelsachsen lebende Mädchen war damals als vermisst gemeldet worden, nachdem es nicht in der Schule angekommen war. Tagelang wurde nach der Neunjährigen gesucht. Dabei waren mehr als 300 Einsatzkräfte und Spürhunde im Einsatz, zusätzlich wurden unter anderem Bilder von Überwachungskameras gesichtet. Zeugen wurden um Hinweise gebeten, Fernsehsendungen wie "Aktenzeichen XY ... ungelöst" berichteten über den Fall.

Rund eine Woche nach der Tat wurde schließlich die Leiche des Kinds im Unterholz eines Waldstücks gefunden. Kurz darauf nahmen Polizisten den Tatverdächtigen, einen moldauischen Staatsbürger, unter dringendem Tatverdacht in einem Restaurant in der tschechischen Hauptstadt Prag fest. Später wurde er nach Deutschland überstellt. Seit Juli sitzt er in Untersuchungshaft.

Die Mutter und der Vater der Neunjährigen treten im Prozess als Nebenkläger auf. Am ersten Verhandlungstag wurden mehrere Zeugen befragt. Zunächst wurden nach Gerichtsangaben drei weitere Verhandlungstermine bis zum 31. Januar angesetzt.

D.Schneider--BTB