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Ausgefallene Moselschleuse wieder in Betrieb - Wissing spricht von "Wunder"
Knapp zwei Monate nach ihrem havariebedingten Ausfall ist die Moselschleuse im rheinland-pfälzischen Müden offiziell wieder in Betrieb genommen worden. Als erstes Schiff passierte am Samstag die "MS Mainz" die Schleuse, an Bord war unter anderem Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos), wie die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) mitteilte. Nun könnten "alle Schiffe die Moselschleuse wieder passieren", teilte die Behörde mit.
Die Havarie habe "einmal mehr vor Augen geführt, dass Flüsse Lebensadern sind", erklärte Wissing. Er dankte den Fachleuten, die das "kaputte Technikwunder in Rekordzeit" wieder instandgesetzt hätten. Dadurch würden "tagtäglich unsere Lieferketten am Laufen" gehalten.
Anfang Dezember hatte ein mit Schrott beladenes Schiff das Tor der Schleuse in Müden gerammt und schwer beschädigt. Dabei wurde das Tor aus der Verankerung gerissen und stark demoliert. Verletzt wurde niemand. Die Mosel wurde deshalb zeitweise komplett gesperrt. Dies sorgte für massive Störungen in den Transportketten.
Inzwischen seien "alle wichtigen Reparaturarbeiten abgeschlossen", erklärte die GDWS. Das 80 Tonnen schwere Ersatztor sei eingebaut, die Programmierung zur Steuerung des Tores sei abgeschlossen, alle technischen Tests seien erfolgreich absolviert. Durch Notschleusungen konnten bis Weihnachten 76 festsitzende Schiffe befreit werden - Minister Wissing sprach in diesem Zusammenhang von einem "Weihnachtswunder".
Zunächst hatte es geheißen, dass die Schleuse voraussichtlich bis Ende März gesperrt bleibt. Mitte Dezember änderte die GDWS ihre Einschätzung und stellte eine Wiederaufnahme des Betriebs ab Anfang Februar in Aussicht. Die Reparaturen waren schneller vorangekommen als ursprünglich gedacht.
"Innerhalb kürzester Zeit wurden fachlich ausgefeilte und technisch kreative Lösungen entwickelt", erklärte GDWS-Leiter Eric Oehlmann am Samstag. Um die betroffenen Schiffe und Schubverbände im Notbetrieb sicher zu schleusen, sei rund um die Uhr gearbeitet worden. Schlosser, Wasserbauer, Taucher, Elektriker und andere hätten an der Schleuse eng kooperiert. Die Unterwasserarbeiten seien von fünf Taucherteams mit jeweils vier Taucherinnen und Tauchern erledigt worden.
Die Mosel ist eine der verkehrsreichsten Nebenwasserstraßen des Rheins und von internationaler Bedeutung. Der 242 Kilometer lange Fluss verbindet die Wirtschaftsregionen Lothringen, Luxemburg, Saar und Trier mit den Nordseehäfen in den Niederlanden und Belgien.
L.Janezki--BTB