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Tödlicher Kollision mit ICE in Hamburg: Lastwagenfahrer wieder auf freiem Fuß
Nach dem Zusammenstoß zwischen einem ICE und einem Sattelzug mit einem Toten an einem Bahnübergang in Hamburg befindet sich der zeitweise festgenommene Lastwagenfahrer wieder auf freiem Fuß. Es bestehe derzeit kein dringender Tatverdacht gegen den Mann, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in der Hansestadt am Mittwoch. Der Unfallhergang bedürfe zunächst "weiterer Klärung". Gegen den Mann werde aber weiter ermittelt.
Der 34-Jährige war nach dem Unfall vom Dienstagnachmittag zunächst von der Bundespolizei unter anderem wegen des Verdachts einer fahrlässigen Tötung festgenommen und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in ein Untersuchungsgefängnis gebracht worden. Der Sprecherin zufolge beantragte die Behörde mangels dringenden Tatverdachts letztlich allerdings keinen Untersuchungshaftbefehl bei Gericht. Der Verdächtige kam daraufhin wieder frei.
Der mit Bahnschieben beladene Sattelzug des 34-Jährigen war an einem Bahnübergang im Hamburger Stadtteil Rönneburg nahe der Landesgrenze zu Niedersachsen mit einem ICE kollidiert. Ein 55-jähriger Reisender wurde laut Bundespolizei dabei so schwer verletzt, dass er auf dem Weg ins Krankenhaus starb. Nach Feuerwehrangaben wurden weitere sechs Menschen schwer und 19 leicht verletzt. In dem Zug befanden sich etwa 290 Reisende.
Die Unglücksursache war unklar. "Die Ermittlungen der Bundespolizei zur Ursache der Kollision laufen auf Hochtouren, werden aber sicherlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen", erklärte diese am Mittwoch in Hamburg. Unter anderem würden Zeugen befragt und Videobilder ausgewertet. Alkohol- und Drogentests beim Fahrer des Sattelzugs verliefen demnach negativ.
Ein Großaufgebot an Rettungskräften war im Einsatz, allein die Hamburger Feuerwehr war mit rund 80 Helferinnen und Helfern vor Ort. Unverletzte Reisende wurden nach Angaben von Bundespolizei und Feuerwehr aus dem Zug geholt, betreut und mit Bussen zu einem nahen Bahnhof gebracht. Der verunglückte ICE war auf dem Weg von Hamburg über Bremen nach München.
Die Bahnstrecke wurde für die Rettungs- und Ermittlungsarbeiten zunächst gesperrt. Laut Bahn mussten einige Fernverkehrszüge umgeleitet werden, was zu Verspätungen von bis zu 15 Minuten und vereinzelten Zugausfälle führte.
F.Müller--BTB