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Hessischer Rundfunk verlässt Kurznachrichtendienst X
Der Hessische Rundfunk verlässt den Kurzbotschaftendienst X von US-Milliardär Elon Musk. Nach der Bundestagswahl am 23. Februar würden dort keine Nachrichten der eigenen Nachrichtensendung Hessenschau mehr verbreitet, erklärte der Sender am Sonntag auf seinen Internet-Seiten. X sei aus seiner Sicht "kein Ort mehr für einen offenen und fairen Austausch".
"Seit US-Milliardär Elon Musk die Plattform übernommen hat, dominierten dort zunehmend Hetze und Demokratiefeindlichkeit", teilte der Leiter der Nachrichtensendung Hessenschau, Fabian Kühne, zur Begründung mit. Die Entscheidung zum Verlassen der Plattform traf die Programmdirektion des öffentlich-rechtlichen Senders "nach Diskussionen" demnach im Dezember. Es sei aber beschlossen worden, während der Zeit des "hochpolitisierten" Bundestagswahlkampfs dort noch "verlässliche Informationen" anzubieten.
X sieht sich seit der Übernahme durch Unternehmer Musk seit längerem dem Vorwurf ausgesetzt, nicht entschlossen genug gegen Desinformationen und Hassnachrichten vorzugehen. Musk selbst nutzte sein Netzwerk zuletzt zudem verstärkt dazu, sich in die Politik auch außerhalb der USA einzumischen. So beschimpfte er Mitglieder der Bundesregierung und rief zur Wahl der AfD auf. Musk ist inzwischen außerdem offiziell zu einem Berater des neuen US-Präsidenten Donald Trump ernannt worden, den er politisch unterstützt.
Der Hessische Rundfunk reiht sich damit ein in eine zunehmend längere Liste von deutschen Institutionen, die X den Rücken kehren. Zuletzt gaben unter anderem das Bundesverteidigungsministerium und die Bundeswehr, der Landtag in Niedersachsen, große Gewerkschaften wie Verdi und dutzende Universitäten sowie Forschungseinrichtungen bekannt, das Netzwerk nicht mehr zu benutzen.
Bereits in den Monaten und Jahren zuvor hatten schon weitere Organisationen, Firmen oder auch Kommunen den Abschied von X vollzogen - darunter unter anderem Konzerne wie Aldi Nord und der Fußball-Bundesligist FC St. Pauli.
Der Hessische Rundfunk war nach eigenen Angaben seit November 2008 bei dem X-Vorläufer Twitter vertreten. Er hat auf X demnach rund 270.000 Follower. Nachrichten der Hessenschau blieben weiterhin über andere sozialen Medien wie Whatsapp und Instagram oder die sendereigene Internetseite erreichbar.
E.Schubert--BTB