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Neu gewählter senegalesischer Präsident Faye im Amt vereidigt
Der zum neuen Präsidenten des Senegal gewählte Oppositionspolitiker Bassirou Diomaye Faye hat am Dienstag seinen Amtseid abgelegt. "Vor Gott und der senegalesischen Nation schwöre ich, das Amt des Präsidenten der Republik Senegal treu zu erfüllen", sagte Faye vor Hunderten Beamten und mehreren afrikanischen Staatsoberhäuptern in Diamniadio nahe der Hauptstadt Dakar. Der mit 44 Jahren jüngste Präsident des Landes hatte die Wahl in dem westafrikanischen Land am 24. März im ersten Wahlgang gewonnen.
Nur zehn Tage zuvor war der Oppositionspolitiker nach einer Amnestie aus dem Gefängnis entlassen worden. Sein Wahlkampf begann noch während seiner Inhaftierung. Faye wird von seinem Mentor, dem von der Wahl ausgeschlossenen Ousmane Sonko, unterstützt.
Der ehemalige Steuerinspektor ist der fünfte Präsident des westafrikanischen Staates seit dessen Unabhängigkeit von Frankreich im Jahr 1960 und der erste, der in einer polygamen Ehe lebt.
Mit dem Wechsel an der Staatsspitze steht der Senegal auch vor einem massiven politischen Einschnitt. Faye hatte sich im Wahlkampf als "Kandidat für den Systemwechsel" und als Vertreter eines "linken Panafrikanismus" bezeichnet. Zudem stellte er in Aussicht, die Einkünfte aus den reichen Rohstoffvorkommen des Landes gerechter verteilen zu wollen.
Er sei sich "bewusst", dass sein Sieg "einen tiefen Wunsch nach einem systemischen Wandel" ausdrücke, sagte Faye in einer Ansprache nach seiner Vereidigung am Dienstag. Er höre "klar die Stimme der von Komplexen befreiten Eliten, die laut und deutlich unser Streben nach mehr Souveränität, Entwicklung und Wohlstand zum Ausdruck bringen", fügte der neue Präsident hinzu.
Faye tritt die Nachfolge des 62-jährigen Macky Sall an, der das westafrikanische Land mit 18 Millionen Einwohnern zwölf Jahre lang regiert hatte.
H.Seidel--BTB