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Nach schwachem Auftritt in TV-Duell: Biden weist Zweifel an Eignung für weitere Amtszeit zurück
Nach seinem schwachen Auftritt im TV-Duell gegen Donald Trump hat US-Präsident Joe Biden Zweifel an seiner Eignung für eine weitere Amtszeit zurückgewiesen. "Ich debattiere nicht mehr so gut wie früher", sagte Biden am Freitag. Er wisse aber, "wie man diesen Job macht". Rückendeckung bekam Biden von Ex-Präsident Barack Obama. Trump hielt ein Aufgeben Bidens unterdessen für unwahrscheinlich.
"Ich gehe nicht mehr so locker wie früher, ich spreche nicht mehr so flüssig wie früher, ich debattiere nicht mehr so gut wie früher, aber ich weiß, wie man die Wahrheit sagt", sagte Biden bei einem Wahlkampfauftritt im Bundesstaat North Carolina.
"Ich gebe Ihnen mein Wort. Ich würde nicht noch einmal kandidieren, wenn ich nicht mit ganzem Herzen und ganzer Seele daran glauben würde, dass ich diesen Job machen kann", fügte Biden vor Anhängern der Demokraten in der Stadt Raleigh hinzu.
"Ich kann Recht von Unrecht unterscheiden", sagte Biden. "Ich weiß, wie man diesen Job macht. Ich weiß, wie man Dinge erledigt. Ich weiß, was auch Millionen Amerikaner wissen: Wenn man niedergeschlagen wird, steht man wieder auf."
Seinen Rivalen Trump griff Biden am Freitag scharf an. "Haben Sie Trump gestern Abend gesehen? Ich schätze, dass er einen neuen Rekord für die meisten Lügen in einer einzigen Debatte aufgestellt hat", sagte Biden. "Donald Trump ist eine echte Bedrohung für diese Nation. Er ist eine Bedrohung für unsere Freiheit", fuhr er fort. Trump sei "buchstäblich eine Bedrohung für alles, wofür Amerika steht".
Biden - mit seinen 81 Jahren der älteste Präsident der US-Geschichte - hatte bei der TV-Debatte im Sender CNN am Donnerstagabend mit heiserer Stimme gesprochen und sich wiederholt in seinen Formulierungen verheddert. Zudem ließ er Sätze unbeendet und kam ins Stottern.
Rückendeckung bekam Biden von Ex-Präsident Obama. "Schlechte Debattenabende kommen vor", schrieb Bidens ehemaliger Chef im Onlinedienst X, vormals Twitter. Die Wahl sei aber "immer noch eine Wahl zwischen jemandem, der sein ganzes Leben lang für die einfachen Leute gekämpft hat, und jemandem, der sich nur um sich selbst kümmert".
Der 78-jährige Ex-Präsident Trump, der sehr viel energischer und konzentrierter bei dem Duell wirkte, hielt ein Aufgeben Bidens unterdessen für unwahrscheinlich. "Viele Leute meinen, dass Joe Biden nach dem Auftritt von gestern Abend aus dem Rennen aussteigt", erklärte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Virginia am Freitag.
Er selbst glaube dies jedoch nicht, weil Biden "in den Umfragen besser abschneidet als jeder der Demokraten, über die sie reden", sagte Trump, der in der Fernsehdebatte erneut zahlreiche eklatante Falschbehauptungen verbreitet hatte.
Eine CNN-Umfrage ergab, dass 67 Prozent der Zuschauer in Trump den Gewinner des Duells sahen. Die US-Demokraten sind nun in höchstem Maße beunruhigt: Innerhalb der Partei werde nach dem Fernsehduell diskutiert, ob es vier Monate vor der Präsidentenwahl zu spät sei, Biden durch einen jüngeren Kandidaten oder eine Kandidatin zu ersetzen, berichtete die "New York Times". Andere Medien berichteten von einer regelrechten "Panik" bei den Demokraten.
J.Horn--BTB