Berliner Tageblatt - "Mir geht es gut": Biden wehrt sich gegen Zweifel an geistiger Fitness

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"Mir geht es gut": Biden wehrt sich gegen Zweifel an geistiger Fitness
"Mir geht es gut": Biden wehrt sich gegen Zweifel an geistiger Fitness / Foto: © AFP

"Mir geht es gut": Biden wehrt sich gegen Zweifel an geistiger Fitness

US-Präsident Joe Biden wehrt sich weiter vehement gegen Zweifel an seiner geistigen Fitness. "Wir müssen diese Arbeit zu Ende bringen. Und ich verspreche Ihnen, dass es mir gut geht", sagte der 81-Jährige am Freitag bei einem Wahlkampf-Auftritt im Bundesstaat Michigan. Er bekräftigte, dass er kandidieren und die Präsidentschaftswahl gegen seinen Rivalen Donald Trump gewinnen werde. 24 ehemalige Kongressabgeordnete der Demokratischen Partei forderten Biden unterdessen zum Rückzug auf.

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Biden absolvierte im umkämpften Bundesstaat Michigan, der mitentscheidend für die Präsidentschaftswahl im November sein wird, zwei Wahlkampfauftritte: Nach einem Essen mit Anhängerinnen und Anhängern in Northville hielt Biden noch eine Rede in der Großstadt Detroit. Dabei schloss er einen Rückzug von seiner Kandidatur erneut aus. "Es gab zuletzt viele Spekulationen. Was wird Joe Biden tun, wird er im Rennen bleiben, wird er aussteigen?", sagte Biden. "Hier ist meine Antwort: Ich kandidiere und wir werden gewinnen." Das Publikum rief in Sprechchören: "Gib nicht auf!"

Nach seinem fahrigen und wirren Auftritt im Fernsehduell mit Trump vor rund zwei Wochen sieht sich der mit 81 Jahren älteste Präsident in der US-Geschichte einer immer breiteren Debatte über seine körperliche und geistige Eignung für weitere vier Jahre im Präsidentenamt konfrontiert - auch in der eigenen Partei.

Mit zwei neuen schweren Patzern hatte Biden die Zweifel an seiner geistigen Fitness am Donnerstag weiter geschürt. Der 81-Jährige stellte den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj als "Präsident Putin" vor und bezeichnete seine Stellvertreterin Kamala Harris als "Vizepräsident Trump".

In Detroit versuchte Biden nun, den Fokus stattdessen auf seinen republikanischen Rivalen Trump zu lenken. "Die Amerikaner wollen einen Präsidenten, keinen Diktator", sagte Biden unter großen Beifall. Mit Blick auf eine Äußerung Trumps, er werde nach einem Wahlsieg im November nur am "ersten Tag" zum Diktator werden, sagte Biden, dagegen werde er entschieden Widerstand leisten: "Nur über meine Leiche."

Während sich Biden kämpferisch gab, wurde der Druck aus den eigenen Reihen aber noch größer: 24 ehemalige Kongressabgeordnete der Demokratischen Partei unterzeichneten einen an das "amerikanische Volk" adressierten offenen Brief gegen eine erneute Kandidatur von Biden. Biden diene dem Land am besten, wenn er die Delegierten von ihrer Verpflichtung entbinde, beim Nominierungsparteitag im August für ihn zu stimmen, forderten sie. Stattdessen müsse anderen die Möglichkeit gegeben werden, sich um die Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im November zu bewerben.

"Wir sind zuversichtlich, dass ein oder mehrere fähige demokratische Kandidaten antreten würden", schreiben die Unterzeichner in dem Brief, aus dem das Nachrichtenportal "Politico" zitierte. Die "Integrität und die Vision" des Präsidenten seien unverändert, betonen Bidens Parteifreunde in ihrem Schreiben. "Allerdings sind die Energie und die Ausdauer, die der Präsident für den Wahlkampf und eine weitere Amtszeit benötigt, nicht mehr vorhanden."

In ihrem Brief machten die 24 Ex-Abgeordneten deutlich, dass sie nicht nur um die Präsidentschaft besorgt sind, sondern auch darum, dass der Kongress bei der Wahl in die Hände der Republikaner fallen könnte. Wenn "das Schlimmste eintritt und wir mit einer weiteren Amtszeit von Trump konfrontiert werden", bräuchten die Demokraten zumindest den Kongress, "um unsere Freiheit und die Rechtsstaatlichkeit" vor einer vollständigen Kontrolle durch die Republikaner zu schützen.

K.Brown--BTB