Berliner Tageblatt - Hafen von Hodeida im Jemen nach israelischem Angriff immer noch in Flammen

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Hafen von Hodeida im Jemen nach israelischem Angriff immer noch in Flammen
Hafen von Hodeida im Jemen nach israelischem Angriff immer noch in Flammen / Foto: © AFP

Hafen von Hodeida im Jemen nach israelischem Angriff immer noch in Flammen

Zwei Tage nach einem israelischen Vergeltungsangriff auf die von Huthis kontrollierte Hafenstadt Hodeida im Jemen bekämpfen Einsatzkräfte dort immer noch einen Großbrand. Ein AFP-Reporter berichtete am Montag von hohen Flammen und schwarzem Rauch in Teilen des Hafens. Die Löscharbeiten hatten wenig Fortschritte gemacht und das Feuer drohte auf Lebensmittellager überzugreifen.

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Bei dem Angriff am Samstag waren ein Treibstofflager und ein Kraftwerk beschädigt sowie ein Großbrand ausgelöst worden. Satellitenbilder des US-Unternehmens Maxar Technologies zeigen, wie Flammen aus einem stark beschädigten Treibstofflager im Hafen von Hodeida schlagen. Die Jemenitische Erdölgesellschaft, die das Depot betreibt, meldete am Sonntagabend den Tod von sechs Mitarbeitern.

Nach Angaben der Huthi-Miliz wurden bei dem Angriff 80 weitere Menschen verletzt, viele erlitten schwere Verbrennungen. Am Montag wurden bei einer Trauerfeier die Särge der Toten, von einer Menschenmenge flankiert, durch die Straßen der Stadt getragen.

Der Hafenbehörde zufolge ging der Betrieb in Hodeida weiter. "Wir arbeiten rund um die Uhr, um alle Schiffe abzufertigen, und es gibt keine Bedenken hinsichtlich der Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten und Ölprodukten", wurde der Hafenbeamte Nasr al-Nusairi am Sonntag von der Nachrichtenagentur Saba zitiert.

Der in den USA ansässigen Forschungsgruppe Navanti zufolge wurden bei dem Angriff jedoch fünf Kräne zerstört und die Kapazität des Treibstofflagers auf ein Drittel reduziert. Der Hafen von Hodeida ist ein wichtiger Umschlagplatz für humanitäre Hilfen. Nach UN-Angaben ist die Hälfte der Bevölkerung in dem von Konflikten und Armut geprägten Land auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Nach einem tödlichen Drohnenangriff der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz auf Tel Aviv hatte Israel am Samstag erstmals direkt mit einem Gegenangriff auf Ziele der Miliz im Jemen reagiert. Bei dem Angriff war in der Nacht zum Freitag ein Mensch getötet worden.

H.Seidel--BTB