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Bundeswehr rekrutiert im vergangenen Jahr fast 2000 Minderjährige
Die Bundeswehr hat in den vergangenen Jahren eine wachsende Zahl von Minderjährigen rekrutiert. Zwischen 2019 und 2023 traten insgesamt 7861 17-Jährige ihren Dienst bei den Streitkräften an, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linken im Bundestag hervorgeht. Im vergangenen Jahr kamen demnach 1996 Minderjährige zur Bundeswehr.
Dies war die höchste Zahl in dem Fünf-Jahreszeitraum von 2019 bis 2023. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 18.800 Soldatinnen und Soldaten eingestellt.
17-Jährige dürfen mit Einverständnis ihrer Erziehungsberechtigten zur Bundeswehr. Sie können zwar an der Waffe ausgebildet werden, dürfen aber nicht in Einsätze geschickt werden und sind auch von Wachdiensten mit der Waffe befreit.
Die Bundeswehr leidet seit Jahren an einem Personaldefizit. Sie argumentiert bei der Rekrutierung Minderjähriger damit, dass Ausbildungen in anderen Berufen auch vielfach mit 17 Jahren begonnen würden. Interessenten für die Streitkräfte würde demnach ein Nachtteil entstehen, wenn sie nach dem Schulabschluss bis zur Volljährigkeit warten müssten.
Die Tendenz war in den vergangenen Jahren wieder steigend. 2022 hatte die Bundeswehr 1773 Minderjährige rekrutiert und damit rund 200 weniger als im vergangenen Jahr. 2021 waren es 1239 und 2020 1148. 2019 hatte die Zahl bei 1705 gelegen.
Die Linke kritisierte, dass Deutschland Minderjährige in die Streitkräfte holt, obgleich der UN-Kinderrechteausschuss ein Rekrutierungsalter von über 18 Jahren fordere. In der Antwort der Bundesregierung heißt es, Deutschland sei zur Anhebung der Altersgrenze "vertraglich nicht verpflichtet".
J.Bergmann--BTB