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"Tiergarten-Mörder" und deutscher Häftling in Belarus kommen bei Gefangenenaustausch frei
Im Zuge des groß angelegten Gefangenenaustauschs zwischen Russland und dem Westen ist auch der sogenannte Tiergarten-Mörder Vadim Krasikow freigekommen. Wie das türkische Präsidialamt am Donnerstag mitteilte, zählt der Russe Krasikow zu den insgesamt 26 ausgetauschten Häftlingen. Außerdem kam der Deutsche Rico Krieger frei, der im mit Russland verbündeten Belarus Ende Juni zum Tode verurteilt und am Dienstag begnadigt worden war.
Nach Angaben des Präsidialamtes in Ankara hatte der türkische Geheimdienst MIT den Gefangenenaustausch organisiert. Demnach waren Häftlinge aus den USA, Deutschland, Polen, Slowenien, Norwegen, Russland und Belarus beteiligt.
Krasikow war Ende 2021 zu lebenslanger Haft in Deutschland verurteilt worden. Er hatte nach Überzeugung des Berliner Kammergerichts im Auftrag des russischen Staats im August 2019 einen tschetschenischstämmigen Georgier im Kleinen Tiergarten in der Hauptstadt erschossen. Das Gericht sah es damals als erwiesen an, dass Krasikow den Mord im Auftrag staatlicher russischer Stellen begangen hatte.
Der 30-jährige Rico Krieger war nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Wjasna am 24. Juni in Belarus wegen Vergehen wie "Terrorismus" und "Söldnertum" in einem Prozess hinter verschlossenen Türen zum Tode verurteilt worden. Die Verurteilung hing demnach mit dem Kastus-Kalinouski-Regiment zusammen - einer Vereinigung von belarussischen Bürgern, die an der Seite der Ukraine gegen die russische Armee kämpfen. In Belarus ist das Regiment als "extremistische Gruppe" eingestuft.
Am Dienstag hieß es dann aus Minsk, der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko habe den Deutschen "unter Berücksichtigung aller Umstände" begnadigt. Zuvor hatte Krieger in vom belarussischen Staatsfernsehen gezeigten Aufnahmen um seine Begnadigung gebeten. Er hoffe, dass der Präsident ihm verzeihen und ihn begnadigen werde, zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass den 30-Jährigen.
G.Schulte--BTB