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Kiew verbietet weitgehend Telegram-Nutzung für Regierungsvertreter und Armeeangehörige
Die Ukraine hat die Verwendung des Onlinedienstes Telegram für Regierungs-, Armee- und Sicherheitsmitarbeiter weitgehend verboten. "Die Installation und Nutzung von Telegram auf offiziellen Geräten von Regierungsvertretern, Militärangehörigen, Mitarbeitern des Sicherheits- und Verteidigungsbereichs sowie von Unternehmen, die kritische Infrastrukturen betreiben", sei verboten worden, teilte der Nationale Verteidigungs- und Sicherheitsrat am Freitag im Onlinedienst Facebook mit. Als Grund wurden Bedenken wegen der "nationalen Sicherheit" angegeben.
Das ukrainische Militär nutze die Messenger-App Telegram häufig, "um vertrauliche Arbeitsfragen zu besprechen", erläuterte ein hochrangiger Sicherheitsbeamter der Nachrichtenagentur AFP. Telegram sei eine "große Quelle für Informationslecks", da der Dienst sehr leicht von den Russen gehackt werden könne.
Der Verteidigungsrat betonte, dass das Verbot nicht für diejenigen gelte, die Telegram im Rahmen ihrer Aufgaben nutzen müssten - etwa um offizielle Mitteilungen zu verbreiten. Die App sei ein wichtiges Kommunikationsmittel der Armee und der Regierung. Das Verbot gelte auch nicht für die Privatgeräte der Mitarbeiter.
Telegram war im Jahr 2013 von den Durow-Brüdern Pawel und Nikolai in Russland gegründet worden. Dort, wie in weiteren ehemaligen Sowjet-Staaten, gehört Telegram zu den beliebtesten Messenger-Apps. Der russisch-französische Gründer und Vorstandschef Pawel Durow war Ende August in Frankreich festgenommen worden. Die dortige Justiz wirft ihm unter anderem vor, nicht genügend gegen die Verbreitung krimineller und extremistischer Inhalte auf Telegram zu unternehmen.
C.Meier--BTB