- Ache als tragischer Held: Lautern beendet Schalker Mini-Serie
- Londoner Fashion Week verbietet exotische Tierhäute bei Modeschauen
- England statt Hamburg: Van Nistelrooy übernimmt in Leicester
- Putin-Besuch trotz Haftbefehl: IStGH weist mongolische Berufung gegen Kritik ab
- Norris holt die Sprint-Pole - Ferrari fällt ab
- Medienbericht: Bolsonaro hofft auf politisches Comeback mithilfe von Trump
- Trotz schwacher Umfragewerte: Scholz sieht Siegeschance für SPD bei Bundestagswahl
- Iran und europäische Staaten wollen Dialog über Atomprogramm fortsetzen
- Neue Proteste in Georgien nach Polizeieinsatz gegen pro-europäische Demonstranten
- Sorgerechtsstreit: Malische Sängerin Rokia Traoré von Italien nach Belgien überführt
- Volkswagen weist "Zukunftskonzept" von Arbeitnehmervertretern zurück
- Britische Abgeordnete stimmen in erster Lesung für Gesetzentwurf zu Sterbehilfe
- Wetterextreme weltweit führen zur schlechtesten Weinernte seit über 60 Jahren
- Dschihadisten dringen laut Aktivisten in syrische Großstadt Aleppo ein
- "Meilenstein": Audi verkauft Formel-1-Anteile nach Katar
- Proteste einen Monat nach Flutkatastrophe in Spanien - Betroffene müde und verdrossen
- Rheinmetall baut Munitionsfabrik in Litauen
- FDP will kommende Woche Entwurf für Abschaffung des Lieferkettengesetzes einbringen
- Training in Katar: Ferrari und McLaren vorne
- Kein Geld für Überstunden für Büroleiter von Ex-Oberbürgermeister von Hannover
- Brüssel billigt Beihilfe für DB Cargo - Umstrukturierung muss erfüllt werden
- Geiger und Schmid bei Riiber-Sieg auf dem Podest
- IAEA-Bericht: Iran plant Installation Tausender neuer Zentrifugen zur Urananreicherung
- FDP in der Krise: Doppel-Rücktritt wegen Affäre um "D-Day-Papier"
- Neuer EU-Ratspräsident Costa ruft zur Geschlossenheit auf
- Umweltminister warnen vor russischen "Schattentankern" auf Ostsee
- Kurz vor Parlamentswahl in Rumänien: Neuauszählung der Präsidentschaftswahl
- Schuster sieht Gefahr für jüdisches Leben in Deutschland durch AfD
- Anonyme Briefe an türkischen Geheimdienst: Bundesanwaltschaft erhebt Anklage
- Bundespolizei registriert deutlich weniger unerlaubte Einreisen bis Oktober
- Dschihadisten und Verbündete stehen bei Offensive in Nordsyrien kurz vor Aleppo
- Auch Mutter kann 15-Jährigen nicht vom Autofahren abhalten - Eltern rufen Polizei
- Macron präsentiert restaurierte Pariser Kathedrale Notre-Dame der Öffentlichkeit
- Entwurf für Abkommen zu Verringerung von Plastikmüll zeigt anhaltende Differenzen
- Dutzende Festnahmen bei Protesten gegen Verzögerung von EU-Beitritt in Georgien
- Mann bedroht Bauarbeiter wegen Lärm mit Waffe: Spezialkräfte in Berlin im Einsatz
- Wahlprogramm: AfD will Abtreibungen einschränken und aus EU austreten
- Iren wählen neues Parlament - Migration eines der Hauptthemen
- Kiew: Russland feuert mehr als 130 Drohnen ab - Eine Tote und acht Verletzte
- Unbekannte stehlen sieben Weißbüschelaffen aus Wildpark in Sachsen
- "Traut sich nicht": Weiteres Remis bei Schach-WM
- Bundesaußenministerin Baerbock reist nach China
- Ngozi Okonjo-Iweala für zweite Amtszeit als WTO-Chefin bestätigt
- FDP in Turbulenzen: Generalsekretär Djir-Sarai tritt wegen "D-Day-Papier" zurück
- Raab-Effekt beim ESC: So viele Bewerbungen wie zuletzt bei Lenas Sieg
- Langzeitanalyse: UV-Strahlung in Teilen Mitteleuropas stark erhöht
- BGH bestätigt lebenslange Haft für Angehörigen von Todesschwadron aus Gambia
- Noch immer keine Diagnose bei Brandt vor Duell mit Bayern
- Britische Abgeordnete debattieren über umstrittenen Gesetzentwurf zu Sterbehilfe
- Bilanz des Wetterdiensts: Herbst in Deutschland zum 14. Mal in Folge zu warm
Neue Proteste in Georgien nach Polizeieinsatz gegen pro-europäische Demonstranten
Nach der Niederschlagung von pro-europäischen Demonstrationen in Georgien haben in der Hauptstadt Tiflis erneut tausende Menschen gegen die Regierung protestiert. Sie versammelten sich am Freitagabend vor dem Parlament und blockierten den Verkehr auf einer zentralen Straße. In der Vornacht war die Polizei gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen, die gegen die von Regierungschef Irakli Kobachidse angekündigte Verzögerung der EU-Beitrittsverhandlungen bis 2028 protestiert hatten.
Der Protest am Freitagabend wurde von einem Großaufgebot der Sicherheitskräfte begleitet. Die "selbsternannte Regierung" der Partei Georgischer Traum tue alles, "um Georgiens Chancen auf einen EU-Beitritt zu zerstören", sagte die 39-jährige Demonstrantin Laura Kekelidse. "Sie wissen, dass ihre autoritäre Herrschaft nicht mit einer EU-Mitgliedschaft vereinbar ist."
Bei den Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei in der Nacht zum Freitag waren Regierungsangaben zufolge 43 Menschen festgenommen worden. Wenige Stunden zuvor war Kobachidse vom Parlament erneut im Amt bestätigt worden. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, schlug die Polizei in Tiflis auf friedlich protestierende Teilnehmer ein. Zudem setzte sie Gummigeschosse, Tränengas und Wasserwerfer ein.
Nach Angaben des Innenministeriums wurden in der Nacht 43 Menschen "wegen Missachtung polizeilicher Anordnungen" und Vandalismus festgenommen. 32 Polizisten seien durch die "illegalen und gewaltsamen Aktionen" der Demonstranten verletzt worden.
Zwei Oppositionspolitikerinnen des Bündnisses für den Wandel, Elene Choschtaria und Nana Malaschchia, wurden bei den Ausschreitungen verletzt. Choschtaria erlitt einen Armbruch, Malaschchia wurde die Nase gebrochen, wie das Oppositionsbündnis erklärte. Dem georgischen Ableger des PEN Zentrums zufolge war der bekannte georgische Dichter Zviad Ratiani unter den Festgenommenen. Laut georgischen Medien wurden auch mehrere Journalisten festgenommen.
Der Europarat warf den georgischen Sicherheitskräften eine "brutale Unterdrückung" der Demonstranten vor und forderte Georgien auf, "den europäischen Werten treu zu bleiben".
In Georgien hat es seit der Parlamentswahl vom 26. Oktober zahlreiche Proteste von Gegnerinnen und Gegnern der Regierungspartei Georgischer Traum gegeben. Die Partei hatte laut offiziellem Wahlergebnis eine deutliche Mehrheit errungen. Die Opposition wirft ihr jedoch Wahlbetrug vor und boykottiert das neue Parlament.
Ungeachtet dessen bestätigten die Abgeordneten der Regierungspartei Kobachidse am Donnerstag im Amt. Dieser kündigte daraufhin an, den angestrebten EU-Beitritt Georgiens bis 2028 zurückzustellen.
"Wir haben beschlossen, die Frage der Mitgliedschaft in der Europäischen Union nicht vor Ende 2028 auf die Tagesordnung zu setzen", sagte Kobachidse. Er sagte jedoch zu, die Umsetzung der notwendigen Reformen fortzusetzen und sicherzustellen, dass "Georgien bis 2028 besser als jedes andere Kandidatenland darauf vorbereitet sein wird, Beitrittsverhandlungen mit Brüssel aufzunehmen und 2030 Mitglied zu werden".
Die pro-europäische Präsidentin Salome Surabischwil hatte das neue Parlament wegen der Betrugsvorwürfe als verfassungswidrig eingestuft und das Wahlergebnis vor dem Verfassungsgericht angefochten. Rechtsexperten zufolge sind die Beschlüsse des neuen Parlaments ungültig, solange das Gericht nicht über Surabischwilis Antrag entschieden hat. Etwa 90 georgische Diplomaten kritisierten ebenfalls Kobachidses Ankündigung, die weitere EU-Integration des Landes zurückzustellen.
Das Ziel des EU-Beitritts ist in der georgischen Verfassung verankert und wird laut Umfragen von 80 Prozent der Bevölkerung unterstützt. Georgien ist seit Dezember 2023 offiziell EU-Beitrittskandidat. Seitdem hat die Moskau-freundliche Regierung aber mehrere Gesetze verabschiedet, die in Brüssel große Sorge hervorrufen. Darunter ist ein Gesetz gegen "ausländische Einflussnahme" nach russischem Vorbild.
Die EU fror deshalb Ende Juni den Beitrittsprozess mit Georgien ein. Das Europaparlament verabschiedete am Donnerstag eine Resolution, in der das Wahlergebnis in Georgien wegen "erheblicher Unregelmäßigkeiten" abgelehnt und eine Neuwahl gefordert wird.
Die Opposition beschuldigt die Regierung, Georgien von der EU zu entfernen und die ehemalige Sowjetrepublik wieder an Russland annähern zu wollen. Die Ukraine warf Georgien am Freitag vor, die EU-Beitrittsverhandlungen zu verzögern, um "Moskau zufrieden zu stellen". Das Außenministerium in Kiew verurteilte auch den Einsatz "von Gewalt gegen eine friedliche Demonstration".
Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, es beobachte die Entwicklung in Georgien "mit großer Sorge". Der EU-Beitrittsprozess ruhe de facto seit dem Frühjahr 2024, erklärte ein Sprecher am Freitag. Er betonte jedoch, die Tür bleibe geöffnet, "wenn Georgien diesen Weg wieder einschlagen will".
T.Bondarenko--BTB