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16 Verletzte in Tel Aviv nach Huthi-Raketenangriff aus dem Jemen
In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv ist am Samstag eine von den pro-iranischen Huthis im Jemen abgefeuerte Rakete eingeschlagen. Nachdem die Luftalarmsirenen im Zentrum Israels ertönt seien, "wurde ein aus dem Jemen abgefeuertes Geschoss identifiziert", erklärte die israelische Armee im Onlinedienst Telegram. Die Huthi-Miliz reklamierte den Raketenangriff mit 16 Verletzten für sich. Später meldete die israelische Armee zudem einen Drohnenangriff "aus dem Osten".
Die Huthi-Miliz erklärte, bei dem Angriff sei eine ballistische Rakete verwendet worden, die auf "ein militärisches Ziel des israelischen Feindes" gerichtet gewesen sei.
Die israelische Armee erklärte ihrerseits, es seien Versuche unternommen worden, die Rakete abzufangen, dies sei jedoch nicht gelungen. In einer späteren Erklärung bezeichnete die Armee den Huthi-Raketenangriff als "ein weiteres klares Beispiel dafür, dass israelische Zivilisten absichtlich angegriffen werden". Sie hob zudem hervor, dass die Luftverteidigung des Landes "nicht hermetisch" sei und die israelischen Bürger die Sicherheitsanweisungen befolgen sollten.
Nach israelischen Medienberichten ging das Projektil im östlichen Tel Aviver Stadtteil Bnei Brak nieder. Nach Angaben der Armee und des Rettungsdienstes Magen David Adom wurden durch den Raketeneinschlag 16 Menschen verletzt. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete, dass viele Bewohner in der Nähe des Einschlagsorts ihre Häuser verlassen mussten und nur das Nötigste mit sich trugen.
"Wir hatten großes Glück, denn wir hatten keine Zeit, uns in Sicherheit zu bringen", sagte die Bewohnerin Noa Mosseri der AFP. AFP-Fotos zeigten Trümmer aus dem Schlafzimmer eines Hauses in dem von dem Geschoss getroffenen Viertel, während die Polizei das Gebiet zügig abriegelte.
Der Bewohner Ido Barnea sagte gegenüber AFP, dass kurz vor 04.00 Uhr morgens ein Raketenalarm ausgelöst worden sei. "Dann war da ein großer Feuerball am Himmel", sagte der IT-Manager, dessen Wohnung bei dem Angriff beschädigt wurde. Er habe es "nicht einmal geschafft", aufzustehen und sich anzuziehen, um sich in Sicherheit zu bringen.
Es war der zweite Angriff der Huthis auf Israel binnen zwei Tagen. Am Donnerstag hatte die Miliz eine Rakete auf Israel abgefeuert, die eine Schule beschädigte. Nach israelischen Angaben wurde die Rakete abgefangen und die Schule von den herabfallenden Trümmern getroffen.
Als Reaktion griff Israel daraufhin mehrere Huthi-Stellungen im Jemen an, darunter auch in Sanaa - der erste Angriff dieser Art in der von der Miliz kontrollierten Hauptstadt.
Die Huthis, die seit Jahren große Teile des Jemen kontrollieren, feuern seit Beginn des durch den Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel ausgelösten Gaza-Krieges immer wieder Raketen auf Israel ab. Zudem greift sie Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an, eigenen Angaben zufolge "aus Solidarität" mit den Palästinensern im Gazastreifen.
Als Antwort auf den Beschuss hat Israel wiederholt Ziele im Jemen angegriffen - darunter Häfen und Energieeinrichtungen in von den Huthis kontrollierten Gebieten.
Die Huthi-Miliz gehört wie die libanesische Hisbollah der vom Iran angeführten und gegen Israel gerichteten "Achse des Widerstands" an, zu der sich auch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen zählt.
Die israelische Armee meldete am Samstag später zudem, dass ihre Luftwaffe eine Drohne abgefangen habe, "die von Osten her in israelisches Staatsgebiet eindrang". Zuvor seien in den südisraelischen Ortschaften Gwulot, Talmei Elijahu und Ein Habesor nahe des Gazastreifens Luftschutzsirenen ertönt. Von wo aus die Drohne mutmaßlich abgeschossen wurde, war zunächst unklar.
S.Keller--BTB