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Kreise: Katar erwägt Beteiligung an Finanzierung des öffentlichen Diensts in Syrien
Die Regierung von Katar erwägt laut diplomatischen Kreisen eine Beteiligung an der Finanzierung des öffentlichen Sektors in Syrien. Derzeit laufen Verhandlungen zwischen der Übergangsregierung in Damaskus und Vertretern des Emirats, wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus diplomatischen Kreisen erfuhr - eine Einigung gebe es aber noch nicht. Demnach wird auf katarischer Seite über die Finanzierung von Gehaltserhöhungen im öffentlichen Dienst nachgedacht.
Doha spreche nicht nur mit der syrischen Übergangsregierung über das Thema, sondern auch mit weiteren "Verbündeten und Partnern", verlautete weiter aus einer Quelle in diplomatischen Kreisen. Die von der US-Regierung am Montag bekanntgegebene, vorübergehende Lockerung der Sanktionen gegen Syrien öffnet die Tür für ausländische Investitionen in dem Land.
Der Schritt solle sicherstellen, dass "keine grundlegenden Dienstleistungen behindert" würden wie etwa die "Versorgung mit Strom, Energie, Wasser, sanitären Einrichtungen" oder die humanitäre Hilfe, hatte das US-Finanzministerium mitgeteilt. Die Lockerung soll demnach vorerst für sechs Monate gelten, in denen "die US-Regierung die Entwicklungen vor Ort weiter beobachten wird".
Syrien wird derzeit von einer Übergangsregierung unter Führung der islamistischen HTS-Miliz regiert, die zusammen mit verbündeten Gruppen den langjährigen Machthaber Baschar al-Assad am 8. Dezember gestürzt hatte. Die HTS war in der Vergangenheit von den USA und weiteren westlichen Staaten auf deren Terrorlisten gesetzt worden. Einen Monat nach dem Machtwechsel erwägen jedoch auch EU-Staaten eine Lockerung der Sanktionen gegen Syrien.
Katar unterhielt, im Unterschied zu anderen arabische Staaten, keine Beziehungen zu Syrien unter der Assad-Herrschaft. Doha unterstützte in dem 2011 ausgebrochenen Bürgerkrieg jahrelang gegen die syrische Regierung kämpfende Milizen.
Nach der Machtübernahme durch die Islamisten war Katar dann nach der Türkei das zweite Land, das wieder eine Botschaft in Syrien eröffnete. Infolge der US-Entscheidung für die Lockerung der Sanktionen schickten beide Länder stromerzeugende Schiffe zur Unterstützung der Versorgung nach Syrien, wie der nationale syrische Stromversorger am Dienstag mitgeteilt hatte.
C.Kovalenko--BTB