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Pistorius: Fünf Nato-Länder wollen Ukraine mit mehr Rüstung unterstützen
Deutschland und vier weitere europäische Nato-Partner haben bei einem Treffen in Polen weitere Unterstützung für die Ukraine mit Waffen- und Materiallieferungen angekündigt. Wenn das Geld und die Rüstungskapazitäten für die Produktion vorhanden seien, dann sei die Ukraine "selbst am schnellsten damit, ihre eigenen Truppen mit Material und Waffen zu versorgen", sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Montag vor Journalisten nach einem Treffen mit seinen Kollegen aus Polen, Frankreich und Italien, Wladyslaw Kosiniak-Kamysz, Sébastien Lecornu und Guido Crosetto, sowie dem britischen Verteidigungs-Staatssekretär Luke Pollard in Helenow nahe Warschau.
Die fünf Länder wollen zudem auf eine engere Zusammenarbeit ukrainischer und europäischer Waffenhersteller setzen. Pistorius nannte in diesem Zusammenhang insbesondere den Bereich Software, aber auch die Herstellung von Munition und den Bau von Drohnen. Der Minister verwies dabei auf bereits vorhandene Vorzeigeprojekte bei der Zusammenarbeit, etwa bei der Drohnenproduktion. Drohnensoftware aus Deutschland habe dank der Erfahrung der Ukrainer "weiterentwickelt" werden können, sagte Pistorius. "Also profitieren beide Seiten von dieser Zusammenarbeit."
Neben den Materiallieferungen ist die Stärkung der ukrainischen Rüstungsindustrie laut Pistorius "eine entscheidende Stellschraube, an der wir drehen wollen und müssen". Hauptziel müsse es weiterhin sein, "dass die Ukraine ganz generell, aber gerade auch industriell aus einer Position der Stärke heraus agieren kann".
Die fünf Nato-Partner kamen eine Woche vor dem Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar zusammen. Neben der fortgesetzten Unterstützung für die Ukraine tauschten sie sich nach Angaben von Pistorius zudem über Maßnahmen zur Stärkung der Sicherheit und Verteidigung in Europa aus.
Der designierte Präsident Trump hatte die US-Militärhilfe für die Ukraine wiederholt kritisiert und behauptet, er könne den Krieg mit Russland binnen kürzester Zeit beenden. Dies führte zu Befürchtungen in Kiew und in den Hauptstädten der Verbündeten, Trump könne die Ukraine zu großen Zugeständnissen an Moskau zwingen.
W.Lapointe--BTB