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Söder will nicht in Schloss Bellevue - und fordert starke CSU in künftigem Kabinett
CSU-Chef Markus Söder hat eine angemessene Vertretung seiner Partei in einer unionsgeführten Bundesregierung gefordert - und zugleich durchblicken lassen, dass er kein Interesse am Amt des Bundespräsidenten habe. "Irgendein Amt in einem Schloss, das interessiert uns nicht", sagte Söder am Freitag in Berlin. Die Amtszeit des aktuellen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier im Berliner Schloss Bellevue läuft 2027 aus. Er darf dann nicht mehr kandidieren.
Auf die Frage, ob er Merz für einen besseren Kanzler hielte als sich selbst, entgegnete Söder: "Er ist der richtige Kanzler." Es sei bei den Unionsparteien nun einmal der Normalfall, dass die CDU als größere Schwester den Kanzlerkandidaten stelle. "Ich habe persönlich Respekt vor ihm, deswegen kommt auch mein Ego damit zurecht", beteuerte Söder mit Blick auf Merz. "Ich kann ihn aus voller Überzeugung unterstützen."
Er gehe aber davon aus, dass die CSU "sicherlich angemessen" im Kabinett eines möglichen CDU-Kanzlers Friedrich Merz vertreten sein werde, sagte Söder bei einer Veranstaltung zur Vorstellung einer neuen Biografie über den CDU-Chef. In welcher Stärke, werde auch davon abhängen, wie stark CDU und CSU jeweils bei der Wahl am 23. Februar abschneiden.
Söder formulierte bei der Buchvorstellung einen Anspruch auf gewichtige Mitsprache in einer künftigen Bundesregierung unter Merz. Mit dem CDU-Chef verbinde ihn eine "Fernbeziehung, die auf Dauer für Deutschland von großer Bedeutung sein kann", sagte der CSU-Vorsitzende.
Sich selbst und seine Partei sehe er als Zugpferde im Wahlkampf, sagte Söder. "Es gibt sehr viele Menschen, die in Deutschland die CDU nur wählen, weil es die CSU gibt. Es wird ein paar geben, die sie wählen, weil es vielleicht auch so einen CSU-Vorsitzenden gibt." In Umfragen erzielt Söder deutlich höhere Beliebtheitswerte als CDU-Chef Merz.
Söder äußerte sich bei der Vorstellung einer Biografie, die der Journalist Volker Resing über Merz geschrieben hat. Das Buch trägt den Titel: "Friedrich Merz. Sein Weg zur Macht."
A.Gasser--BTB