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Baerbock berichtet über persönliche Bedrohungen: "Ich bin Zielscheibe"
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat strukturelle Mängel bei der Bewachung von Spitzenpolitikerinnen in Deutschland beklagt. "Ich bin einfach für eine bestimmte Gruppe - da spielen Rechtsextreme, Putin-Trolle und auch toxische Männlichkeit mit rein - eine Zielscheibe", sagte Baerbock in einem Interview mit dem "Zeit Magazin" laut Vorabmeldung vom Mittwoch. Auf Drohungen mit sexualisierter Gewalt, Porno-Deepfakes oder Vergewaltigungsphantasien seien die Sicherheitskräfte aber nicht eingestellt - "weil es das bei Männern nicht so gibt".
Die Angriffe auf sie hätten auch für ihr Privatleben sicherheitstechnisch "einiges nach sich gezogen", sagte die Grünen-Politikerin: "Als ich im Urlaub war, wurde meine Wohnung auf Wanzen durchsucht. Das sind Sachen, die vergesse ich nicht." Neben einem direkten Mordaufruf habe es auch Vorfälle mit Stalkern gegeben.
"Seit dem Ukraine-Krieg hat das noch mal eine andere Qualität bekommen, vor allem von russischer Seite", sagte Baerbock. Dies betreffe auch andere Politikerinnen - etwa die Präsidentin von Moldau, deren Chats gehackt wurden. "Dann kursierten Fotos mit gefälschten Chatverläufen - vor so etwas habe ich mehr Angst als davor, dass mein Auto in die Luft fliegt", sagte Baerbock.
Baerbock Äußerungen fielen im Rahmen eines Langzeit-Interviewprojekts mit dem "Zeit Magazin". Zwischen 2020 und Januar 2025 sprach das Magazin sieben Mal mit der Grünen-Politikerin über Veränderungen in ihrem Leben.
R.Adler--BTB