Berliner Tageblatt - Deutsch-Israeli unter sieben im Gazastreifen freigelassenen Geiseln

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Deutsch-Israeli unter sieben im Gazastreifen freigelassenen Geiseln
Deutsch-Israeli unter sieben im Gazastreifen freigelassenen Geiseln / Foto: © AFP

Deutsch-Israeli unter sieben im Gazastreifen freigelassenen Geiseln

Im Zuge des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas haben islamistische Kämpfer im Gazastreifen sieben weitere Geiseln freigelassen. Die zwei Israelis und fünf Thailänder wurden an das Rote Kreuz übergeben, wie die israelische Armee am Donnerstagmittag erklärte. Unter den Freigelassenen waren der Deutsch-Israeli Gadi Moses und die 29-jährige Arbel Yehud, die Medienberichten zufolge ebenfalls familiäre Verbindungen nach Deutschland hat.

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Am Morgen war bereits die israelische Soldatin Agam Berger nach mehr als 15 Monaten Geiselhaft freigelassen worden und nach Israel zurückgekehrt. Nach der Übergabe an das Internationale Rote Kreuz wurden die Geiseln von Spezialeinheiten der israelischen Armee und des Inlandsgeheimdienstes nach Israel gebracht, um zunächst medizinisch untersucht zu werden.

Die Übergabe der Geiseln Moses und Yehud wurde von den Islamisten als Machtdemonstration inszeniert: Von Kopf bis Fuß schwarz gekleidete und maskierte Kämpfer der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad schoben die Geiseln in Chan Junis im Süden des Gazastreifens durch eine schreiende und bedrohlich drängelnde Menschenmenge zu den Rot-Kreuz-Fahrzeugen. Der 80-jährige Moses wurde hin und her geschubst, Yehud wirkte stark verängstigt.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach von "schockierenden Szenen", die ein "weiterer Beweis für die unvorstellbare Grausamkeit" der Islamisten seien. Der deutsche Botschafter in Jerusalem, Steffen Seibert, verurteilte die "abstoßenden" Szenen. Er verwies darauf, wie ein "alter Mann und eine junge Frau gezwungen werden, sich ihren Weg durch eine drohende und bewaffnete Menge zu bahnen". "Was für eine verachtenswerte Art, sie nach 482 Tagen gehen zu lassen", schrieb Seibert im Onlinedienst X.

Die Soldatin Berger war am Morgen von Hamas-Kämpfern in Dschabalija im Norden des Gazastreifens durch die Menge auf eine Bühne geführt und aufgefordert worden, den schreienden Menschen zuzuwinken, was sie zögernd tat, während sie von einem Hamas-Kämpfer gefilmt wurde.

Die Freilassung der übrigen sieben Geiseln fand später in Chan Junis im Süden des Gazastreifens vor den Überresten des Hauses statt, in dem der im Oktober vergangenen Jahres von israelischen Soldaten getötete Hamas-Militärchef Jahja Sinwar aufgewachsen war.

F.Müller--BTB