Berliner Tageblatt - UNO: 42.000 Menschen in zwei Wochen aus Osten der DRKongo nach Burundi geflüchtet

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UNO: 42.000 Menschen in zwei Wochen aus Osten der DRKongo nach Burundi geflüchtet
UNO: 42.000 Menschen in zwei Wochen aus Osten der DRKongo nach Burundi geflüchtet / Foto: © AFP/Archiv

UNO: 42.000 Menschen in zwei Wochen aus Osten der DRKongo nach Burundi geflüchtet

Vor den Kämpfen im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind in den vergangenen zwei Wochen nach Angaben der UNO zehntausende Menschen geflohen. "In nur zwei Wochen haben wir (...) etwa 42.000 Menschen empfangen, die Asyl suchen", sagte die Vertreterin des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in Burundi, Brigitte Mukanga-Eno, am Freitag in einem Pressegespräch per Videoschalte.

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Das UNHCR habe sich zwar auf eine Fluchtbewegung vorbereitet, jedoch nicht in diesen Ausmaß, sagte Mukanga-Eno. "Am vergangenen Dienstag hatten wir mehr als 9000 Menschen, die an einem Tag gekommen sind", sagte sie. Nach Uganda flohen nach Angaben des Hilfswerks seit Anfang Januar mehr als 13.000 Menschen, etwa 2000 Menschen suchten Zuflucht in anderen Ländern der Region.

Die vom Nachbarland Ruanda unterstützte Miliz M23 hat in den vergangenen Wochen große Gebiete im Osten der Demokratischen Republik Kongo eingenommen und hunderttausende Menschen vertrieben. Angesichts des Vormarschs der M23-Truppen auf die Stadt Uvira nahe der Grenze zu Burundi dürfte die Zahl der Menschen, die nach Burundi flüchten, laut UNHCR weiter zunehmen.

Die humanitäre Unterstützung in Burundi müsse verstärkt werden, erklärte Mukanga-Eno. Es gäbe "einen dringenden Bedarf an Unterschlüpfen, Nahrung und Latrinen", sagte Mukanga-Eno. Es seien "mehrere Fälle von Masern bestätigt worden, mit einer echten Gefahr der Verbreitung angesichts der wachsenden Anzahl von Menschen in der Region", fügte sie hinzu. Das UNHCR fordert von der internationalen Gemeinschaft 40 Millionen Dollar an Hilfsgeldern, um 275.000 innerhalb der Demokratischen Republik Kongo vertriebene sowie bis zu 258.000 in Nachbarländer geflüchtete Menschen mit Hilfsmitteln zu unterstützen.

Ende Januar drangen die M23-Kämpfer zunächst in Goma ein, die Hauptstadt der an Bodenschätzen reichen Provinz Nord-Kivu. Obwohl die M23-Miliz zunächst eine Waffenruhe verkündete, startete sie danach eine Offensive auf die Nachbarprovinz Süd-Kivu und nahm diese ebenfalls ein.

Laut UNO kontrolliert Ruanda faktisch die M23-Miliz und unterstützt diese mit mindestens 4000 Soldaten. Vor diesem Hintergrund hatte das Auswärtige Amt am Donnerstag den ruandischen Botschafter einbestellt. "Ruanda muss die Integrität der DRKongo respektieren und seine Truppen abziehen", begründete das Außenministerium seine Entscheidung.

M.Ouellet--BTB