Berliner Tageblatt - Trump fährt neue Attacke gegen Selenskyj und weitere europäische Spitzenpolitiker

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Trump fährt neue Attacke gegen Selenskyj und weitere europäische Spitzenpolitiker
Trump fährt neue Attacke gegen Selenskyj und weitere europäische Spitzenpolitiker / Foto: © AFP

Trump fährt neue Attacke gegen Selenskyj und weitere europäische Spitzenpolitiker

US-Präsident Donald Trump hat am Montag seine Verbalattacken gegen den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj mit unverminderter Härte fortgesetzt. Trump schrieb in seinem Onlinedienst Truth Social über Selenskyj: "Dieser Typ will keinen Frieden, solange er die Rückendeckung Amerikas hat."

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Trump zitierte einen Bericht, demzufolge Selenskyj gesagt habe, ein Ende des Ukraine-Kriegs sei noch weit entfernt. "Dies ist die schlimmste Erklärung, die Selenskyj hätte abgeben können, und Amerika wird sich das nicht länger gefallen lassen", kommentierte der US-Präsident.

Am Freitag war es beim Besuch Selenskyjs im Weißen Haus zu einem Eklat von historischen Ausmaßen gekommen. Vor laufenden Kameras im Oval Office griffen Trump und sein Stellvertreter JD Vance den ukrainischen Präsidenten heftig an. In dem lautstarken Wortgefecht warfen sie Selenskyj fehlende Dankbarkeit für die US-Militärhilfe und Respektlosigkeit vor. Trump drohte zugleich mit dem Ende der US-Unterstützung, sollte Selenskyj nicht einem "Deal" mit Russland zustimmen.

Trump kritisierte am Montag dann auch die europäischen Staats- und Regierungschefs, die sich am Vortag gemeinsam mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau in London zu einem Unterstützungsgipfel für die Ukraine getroffen hatten.

Unter Bezug auf die Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs schrieb der US-Präsident, die europäischen Staatenlenker hätten bei dem Treffen "rundweg erklärt, dass sie den Job nicht ohne die Vereinigten Staaten machen können". Dies sei aber "wahrscheinlich nicht ein großartiges Statement", um "Stärke gegenüber Russland" zu demonstrieren. "Was denken die sich?" fügte Trump hinzu.

Später verschärfte Trump seine Attacken gegen Selenskyj vor Journalisten im Weißen Haus weiter. Der US-Präsident erklärte, dass Selenskyj "nicht mehr lange da sein wird", wenn es nicht zu einer Waffenruhe kommt. "Auf so eine Person würde man nicht lange hören", sagte Trump. "Denn ich glaube, dass Russland eine Einigung anstrebt. Und ich glaube, dass das ukrainische Volk eine Einigung will". Selenskyj müsse zudem die milliardenschwere Militärhilfe, mit der Washington Kiew im Kampf gegen Russland unterstützt hat, "mehr zu schätzen wissen", sagte Trump.

Auf das nach dem Eklat nicht wie geplant unterzeichnete Rohstoffabkommen mit der Ukraine angesprochen, sagte Trump, dass dieses Abkommen nicht vom Tisch sei. Mit Blick auf die Möglichkeit, dass die USA nun die Militärhilfen für die Ukraine einstellen könnten, sagte er vor Journalisten: "Darüber habe ich noch gar nicht gesprochen. (...) Wir werden sehen, was passiert."

Der nationale Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz, forderte indes eine Entschuldigung von Selenskyj. "Was wir von Präsident Selenskyj hören müssen, ist, dass er bedauert, was passiert ist", sagte Waltz dem Sender Fox News. Waltz wies zudem Andeutungen des deutschen CDU-Chefs und wahrscheinlichen kommenden Bundeskanzlers Friedrich Merz zurück, wonach Trump und Vance das Gespräch absichtlich eskaliert hätten. "Das war keine Falle", sagte Waltz.

Merz hatte zuvor den Verdacht geäußert, dass der Eklat im Weißen Haus gezielt von US-Seite herbeigeführt worden sei. "Es ist nach meiner Einschätzung keine spontane Reaktion auf Interventionen von Selenskyj gewesen, sondern offensichtlich eine herbeigeführte Eskalation in dieser Begegnung im Oval Office", sagte Merz am Montag in Berlin.

N.Fournier--BTB