Berliner Tageblatt - Lawrow: Macrons Nuklear-Äußerung eine "Bedrohung" für Russland

Börse
DAX 0.45% 23184.79
TecDAX 0.06% 3837.14
Goldpreis -0.26% 2918.5 $
Euro STOXX 50 -0.21% 5477.4
SDAX 0.72% 15630.64
MDAX 1.18% 30117.56
EUR/USD 0.33% 1.0832 $
Lawrow: Macrons Nuklear-Äußerung eine "Bedrohung" für Russland
Lawrow: Macrons Nuklear-Äußerung eine "Bedrohung" für Russland / Foto: © AFP

Lawrow: Macrons Nuklear-Äußerung eine "Bedrohung" für Russland

Russland hat die Äußerung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die Ausweitung der nuklearen Abschreckung auf europäische Partner in Betracht zu ziehen, scharf kritisiert. "Natürlich ist das eine Bedrohung für Russland", sagte Außenminister Sergej Lawrow am Donnerstag. "Wenn er uns als Bedrohung ansieht (...) und sagt, dass es notwendig ist, eine Atomwaffe einzusetzen, und sich darauf vorbereitet, eine Atomwaffe gegen Russland einzusetzen, ist das natürlich eine Bedrohung."

Textgröße:

Auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow kritisierte Macron am Donnerstag. Dessen Äußerungen seien "äußerst konfrontativ" gewesen, sagte er. "Man hat das Gefühl, dass Frankreich den Krieg fortsetzen will."

Die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa sagte, Macron mache jeden Tag "absolut widersprüchliche Aussagen", die "losgelöst von der Realität" seien. Der französische Präsident sei ein "Geschichtenerzähler". Macron müsse sich bei seinen eigenen Landsleuten dafür entschuldigen, dass er sie "in die Irre geführt" habe.

Macron hatte am Vortag in einer Ansprache im französischen Fernsehen von der "russischen Bedrohung" für Europa gesprochen. Er sagte zudem, dass die "Aggressivität" Moskaus "keine Grenzen zu kennen scheint". Außerdem sprach sich Macron für eine "strategische Debatte" über die atomare Abschreckung in Europa aus. Zuvor hatte Macron mit CDU-Chef Friedrich Merz, dem wahrscheinlichen künftigen Bundeskanzler, über eine Ausweitung des französischen Nuklearschirms gesprochen.

Macrons Äußerungen erfolgten vor dem Hintergrund der Wiederannäherung zwischen Moskau und Washington unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump. Dies löste die Sorge aus, dass die USA ihre Unterstützung für die Ukraine zurückfahren und ihr Bündnis mit den Europäern brechen könnten.

Lawrow äußerte sich derweil ablehnend zu der möglichen Entsendung europäischer Streitkräfte in die Ukraine als Friedenstruppen. "Wir sehen keinen Raum für Kompromisse", sagte der russische Außenminister. "Diese Diskussion wird mit einem offen feindseligen Ziel geführt."

N.Fournier--BTB