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Gewalt gegen Zivilisten in Syrien: Sicherheitskräfte lösen Proteste in Damaskus auf
In Damaskus haben syrische Sicherheitskräfte am Sonntag eine Protestkundgebung wegen der Gewalt gegen Zivilisten an der Mittelmeerküste des Landes aufgelöst. Wie Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP berichteten, schritten die Sicherheitskräfte ein, nachdem es im Zentrum der syrischen Hauptstadt zu Zusammenstößen mit Gegendemonstranten gekommen war. Die Protestierenden wurden mit Warnschüssen vertrieben.
Syrische Aktivisten und zivilgesellschaftliche Gruppen hatten in den Online-Netzwerken zu einem Schweigemarsch "für die zivilen Opfer" in der mehrheitlich von Alawiten bewohnten Region Latakia aufgerufen. "Zieht die Verbrecher zur Verantwortung", stand auf einem Plakat. Unterstützer der islamistischen Übergangsregierung, die sich ebenfalls auf dem Platz versammelten, riefen dagegen Parolen gegen die Minderheit der Alawiten und forderten die Gründung eines "sunnitischen Staates".
Drei Monate nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad verübten Einsatzkräfte der neuen islamistischen Machthaber nach übereinstimmenden Berichten in den vergangenen Tagen Massaker an hunderten Zivilisten im Westen des Landes. Nach neuen Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden an der Mittelmeerküste und im Gebirge bei Latakia im Nordwesten des Landes seit Donnerstag mindestens 830 Angehörige der alawitischen Minderheit getötet.
In der mehrheitlich von Alawiten bewohnten Region Latakia war es am Donnerstag zu heftigen Gefechten zwischen Kämpfern der neuen Führung und Anhängern Assads gekommen, welcher der alawitischen Minderheit angehört. Am Freitag startete die neue islamistische Führung in Damaskus nach eigenen Angaben einen Großeinsatz, der sich gegen "die Überreste von Assads Milizen und deren Unterstützer" richte.
US-Außenminister Marco Rubio machte am Sonntag "radikale islamistische Terroristen" für die "Massaker" im Westen Syriens verantwortlich. Die US-Regierung stehe an der Seite "der ethnischen und religiösen Minderheiten Syriens", erklärte Rubio und erwähnte neben den Alawiten auch Christen, Drusen und Kurden. Die syrische Übergangsregierung müsse die Verantwortlichen strafrechtlich verfolgen.
O.Bulka--BTB