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Gleichstellungsbericht: Frauen stärker vom Klimawandel und den Folgen betroffen
Der Klimawandel und dessen Folgen trifft Frauen sowie einkommensarme Menschen besonders hart. Zu diesem Schluss kommt der Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, den das Kabinett am Mittwoch beschlossen hat. Die Regierung berichtet in jeder Legislatur über den Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland und veröffentlichte nun den vierten Bericht dieser Art. Diesmal ging es speziell um die sozial-ökologische Transformation.
Eine der zentralen Aussagen in dem Gutachten lautet, dass Frauen von den gesundheitlichen Belastungen und dem höheren Aufwand für Sorgearbeit als Folge davon stärker betroffen sind. Der Bericht nennt etwa Auswirkungen von Hitzewellen auf Schwangerschaften, die Entwicklung von Neugeborenen und auch auf häusliche Gewalt.
Beim Thema Mobilität verweist der Bericht etwa darauf, dass die aktuelle Verkehrsplanung "den Ausbau autogerechter Infrastrukturen" bevorzugt und sich "an erwerbsbezogenen Bedarfen" orientiere. Das vernachlässige Wege von Menschen mit Betreuungsaufgaben und andere Verkehrsarten und -mittel.
Der Bericht kritisiert außerdem, dass bei Klimaschutzmaßnahmen Geschlechterungleichheiten häufig unberücksichtigt bleiben. So treffe der CO2-Preis etwa alleinerziehende Frauen überdurchschnittlich hart und sie könnten aus Kostengründen seltener auf klimafreundlichere Alternativen ausweichen. Bei Investitionen in die Wirtschaft liege der Fokus zu sehr auf "männerdominierten Branchen" - etwa energieintensive Industrien. Die Folgen für frauendominierte Berufe etwa in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales würden hingegen vernachlässigt.
"Die ökologische Krise betrifft uns alle - doch nicht alle gleich", erklärte Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne). "Der Klimawandel trifft Frauen, einkommensarme und andere strukturell benachteiligte Menschen besonders hart. Diese Ungleichheiten dürfen wir nicht hinnehmen."
Die sozial-ökologische Transformation müsse also "mit sozialen Zielen verknüpft" werden, Geschlechtergerechtigkeit müsse immer mitgedacht werden, fordert der Bericht. Andernfalls sei der gesellschaftliche Zusammenhalt gefährdet.
J.Bergmann--BTB