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Burger als Belohnung: DHB-Team nicht am "Ende der Fahnenstange"
Für ihren Viertelfinal-Einzug belohnten sich Deutschlands Handballer mit einem zünftigen Teamessen. Bei Steak oder Burger, Lachs oder Kaviar genossen die DHB-Stars und Bundestrainer Alfred Gislason den Abend am Wasser. Das erste Etappenziel ist nach dem 34:27 (15:13) im "Endspiel" gegen das Überraschungsteam Italien vorzeitig erreicht.
"Ich bin froh, dass wir so weit gekommen sind. Ich hoffe aber, dass es noch nicht das Ende der Fahnenstange für uns ist", sagte der mit 18 Paraden einmal mehr überragende Andreas Wolff. Kapitän Johannes Golla verspürte "keine Rieseneuphorie, sondern erstmal Erleichterung, dass wir den Schritt gegangen sind".
Dass die bisherigen WM-Auftritte noch nicht auf dem olympischen Silber-Niveau sind? Dass sich Deutschland für den Traum der ersten deutschen WM-Medaille seit 18 Jahren weiter steigern muss? Juckte im deutschen Team nach dem Erreichen der K.o.-Runde keinen so recht.
"Wir müssen nicht darüber reden, dass man mit vielen deutlichen Siegen und dem perfekten Handball am liebsten ins Viertelfinale geht", sagte Golla, "aber mir ist es lieber mit viel harter Arbeit dahin zu kommen, als irgendwann mit zu viel Leichtigkeit auf die Schnauze zu fallen".
Durch den am Ende souveränen Sieg gegen Italien und die anschließende Niederlage der Schweiz gegen Top-Favorit Dänemark (28:39) steht die DHB-Auswahl schon vor dem letzten Spieltag als Zweiter der Hauptrundengruppe 1 fest. Das Duell mit Außenseiter Tunesien am Samstag (20.30 Uhr/ZDF) ist sportlich bedeutungslos.
Gislason kündigte für den Hauptrundenabschluss an, "sicherlich dem einen oder anderen, der sehr viel gespielt hat, mehr Pausen zu geben". Das deutsche Team werde aber "kein Freundschaftsspiel draus machen. Die Jungs wissen alle, dass sie Deutschland vertreten." Man wolle eine "sehr gute Leistung bringen und uns auch ein bisschen einspielen für das Spiel danach."
Auch Golla bezeichnete es als "extrem wichtig, dass man sich erstens hier mit einem guten Gefühl verabschiedet". Zudem werde im Viertelfinale am kommenden Mittwoch in Oslo "jedes Prozent an Selbstvertrauen extrem wichtig" sein. Man werde versuchen "einen Tick Leichtigkeit zurückzukriegen, die Sachen, die vielleicht noch nicht so gut laufen, nochmal zu analysieren und in dem Spiel besser zu machen".
Besondere Vorfreude auf das Tunesien-Spiel verspürt Franz Semper. Nach den Erkrankungen von Juri Knorr und Rune Dahmke (beide Erkältung) rutschte der Rückraumspieler erstmals bei dieser WM in den Kader und glänzte gegen Italien in der zweiten Halbzeit direkt mit fünf Toren. "Wir könnten das Spiel mal für eine gute erste Halbzeit nutzen", sagte Semper und grinste: "Jetzt geht es darum, Willen zu zeigen und dass wir geil sind auf den nächsten Sieg."
Mit seinen drei Treffern binnen seiner ersten 112 WM-Sekunden verblüffte der Leipziger auch seine Teamkollegen. "Er war sehr, sehr wichtig für uns", betonte Wolff und sprach von einem "überragenden Einstand". Auch Gislason lobte eine "super zweite Halbzeit" seines Nachrückers.
Weit weniger euphorisch gab sich Gislason hinsichtlich seiner Sorgenkinder Knorr und Dahmke. "Ich gehe fest davon aus, dass keiner von den beiden das Tunesien-Spiel spielen wird", sagte Gislason: "Danach gibt es sicherlich bessere Chancen, dass Rune wieder reinkommt als Juri."
Sowohl Spielmacher Knorr als auch Linksaußen Dahmke hatten das Italien-Spiel verpasst, stattdessen wurden beide im Teamquartier isoliert und bezogen Einzelzimmer. "Natürlich ist das eine große Sorge, dass sich weitere Spieler melden. Aber noch sieht es nicht danach aus", sagte Gislason. Immerhin beorderte er mit dem Hannoveraner Marian Michalczik einen frischen Rückraumspieler nach Silkeborg.
O.Lorenz--BTB