Berliner Tageblatt - Igel mit weichem Fell und Mini-Maus: WWF stellt 230 neue Arten vom Mekong vor

Börse
EUR/USD 0.1% 1.0514 $
Goldpreis 0.59% 2671.7 $
SDAX -0.75% 14069.63
TecDAX -0.75% 3521.26
DAX -0.1% 20405.92
Euro STOXX 50 0.05% 4967.95
MDAX -1.08% 26527.69
Igel mit weichem Fell und Mini-Maus: WWF stellt 230 neue Arten vom Mekong vor
Igel mit weichem Fell und Mini-Maus: WWF stellt 230 neue Arten vom Mekong vor / Foto: © AFP/Archiv

Igel mit weichem Fell und Mini-Maus: WWF stellt 230 neue Arten vom Mekong vor

Ein Igel mit weichem Fell und scharfen Reißzähnen, eine nur acht Gramm schwere Spitzmaus oder eine Dracheneidechse mit "steinernem Aussehen": Die Umweltschutzorganisation WWF hat am Montag mehr als 230 Tier- und Pflanzenarten vorgestellt, die im vergangenen Jahr in der Mekong-Region entdeckt wurden. Der Mekong ist ein Fluss, der durch mehrere Länder Südostasiens fließt.

Textgröße:

Es gibt dem WWF zufolge unterschiedliche Möglichkeiten, wie neue Arten entdeckt werden. Einige würden bei Feldbesuchen gesammelt und lagerten dann jahre- oder sogar jahrzehntelang in Naturkundemuseen und botanischen Gärten, ehe sie analysiert würden. Manchmal würden Arten auch im Handel gefunden. Das sei zum Beispiel oft bei Orchideen- und Aquarienfischarten der Fall.

Auf einem Markt in der Mekong-Region wurde beispielsweise die Chiloschista quangdangii gefunden, eine blattlose Orchidee. Sie ist wahrscheinlich bereits durch Raubbau bedroht, wie der WWF erklärte. Viele der neu entdeckten Arten seien wegen menschlicher Aktivitäten schon vom Aussterben bedroht.

"In der Mekong-Region gibt es vermutlich noch unzählige Arten, die die Wissenschaft nicht kennt", erklärte der Asienexperte des WWF Deutschland, Stefan Ziegler. "Es könnten Tier- und Pflanzenarten für immer ausgelöscht werden, bevor wir überhaupt von deren Existenz erfahren", warnte er.

Der WWF forderte die Regierungen der Region auf, den Schutz dieser Lebewesen und ihrer Lebensräume zu verstärken. Die Mekong-Region stehe unter starkem Druck, da sich Lebensräume verkleinerten und verschlechterten. Als Probleme zählte der WWF Raubbau einschließlich des illegalen Wildtierhandels, den Klimawandel, Verschmutzung und invasive Arten auf.

In dem am Montag veröffentlichten Bericht wurden 173 Pflanzen, 26 Reptilien, 17 Amphibien, 15 Fische und drei Säugetiere aufgelistet, die innerhalb von zwölf Monaten in Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam entdeckt worden seien. Die Gesamtzahl der seit 1997 in der Mekong-Region neu beschriebenen Arten steige damit auf 3623.

L.Janezki--BTB