- Richter lehnt Trump-Antrag auf Verschiebung von Strafmaßverkündung im New Yorker Schweigegeldprozess ab
- Biden empfängt venezolanischen Oppositionspolitiker González Urrutia im Weißen Haus
- Berichte: Zendaya und Tom Holland sind verlobt
- Trump: Kanada sollte mit den USA fusionieren
- US-Kongress bestätigt formell Sieg von Trump bei Präsidentschaftswahl
- Grüne starten mit Habeck und Baerbock in Lübeck in heiße Wahlkampfphase
- "Wahnsinn": Tschofenig gewinnt Tournee nach Nervenkrimi
- Frankreich verschärft Sicherheitsmaßnahmen nach Anschlägen in Deutschland und den USA
- Kanadas Premierminister Justin Trudeau kündigt Rücktritt an
- Israel wirft Hamas Verzögerungstaktik bei Informationen über Zustand von Geiseln vor
- Tschofenig gewinnt Tournee-Krimi - DSV-Adler chancenlos
- Trump-Anwälte fechten Termin zur Strafmaßverkündung im Schweigegeldprozess an
- Zweite Bilanz: Berliner Polizei erfasst 1453 "silvestertypische Straftaten"
- Messerangriff auf vermeintliche "Charlie Hebdo"-Mitarbeiter: Prozess in Paris begonnen
- Kraft vor Tourneesieg - Wellinger auf Rang 14
- Justin Trudeau kündigt Rücktritt als kanadischer Regierungschef an
- Nach zweijähriger Pause: Stegemann pfeift wieder BVB-Spiel
- Thailands Tourismus im Aufschwung: 35 Millionen Reisende in 2024
- Bericht: Immer mehr große Unternehmen insolvent
- Studie: Feste Beziehungen für Männer psychologisch wichtiger als für Frauen
- Zunehmend Kritik an Musks Einmischung in Politik in Europa
- Sechs Monate Haft auf Bewährung für volksverhetzenden Livestream auf Tiktok
- Rund zwei Millionen Unterschriften: Petitionen für Böllerverbot übergeben
- Viereinhalb Jahre Haft für Millionenbetrug bei Handel mit Lebensmittelrestposten
- Mehrere Pakete mit Kokain an ostfriesischen Inseln Borkum und Juist angespült
- UNO: Mehr als 30 Millionen Menschen in Bürgerkriegsland Sudan auf Hilfe angewiesen
- Skispringen: Schmid als Zweite in Villach weiter in Gelb
- Black Monday: Patriots feuern Mayo - Jaguars entlassen Pederson
- 42-Jähriger stürzt bei Jagd nach Pokémon von Anleger in eiskalte Weser
- Deutsche Politiker besorgt wegen möglicher FPÖ-geführter Regierung in Österreich
- Rechtsextreme Straftaten 2024 auf Rekordhoch gestiegen
- Farbattacke auf Hamburger Rathaus: 1750 Euro Geldstrafe für Klimaaktivist
- Kickl bekommt als erster FPÖ-Politiker Auftrag zur Regierungsbildung in Österreich
- Lindner peilt Rückkehr in Bundesregierung an - als Partner der Union
- Kritik an Merz-Forderung zu Entzug von Staatsbürgerschaft - weiter Debatte um Syrer
- Vergewaltigungsprozess gegen deutschen Maddie-Verdächtigen wird nicht neu aufgerollt
- Menschenrechtsaktivisten: 2024 Rekordzahl von 31 Frauen im Iran hingerichtet
- Söder: Wirtschaft sowie Migration und Sicherheit wahlentscheidende Themen
- "Charlie Hebdo" veröffentlicht zehn Jahre nach Anschlag Sonderausgabe
- Söder: Lage in Österreich Warnung für Deutschland - "Richtungswechsel" nötig
- 2024 mehr Tote bei Flugzeugunglücken - Verband: Sicherheit steigt aber langfristig
- Inflation in Deutschland im Dezember vorraussichtlich bei 2,6 Prozent
- Moskau meldet Einnahme von Kurachowe in der Ostukraine - Weiter Kämpfe in Kursk
- Frankreichs Präsident Macron kritisiert Musks Einmischung in deutsche Politik
- Allianz-Chef plädiert für Abschaffung der Lohnzahlung am ersten Krankheitstag
- Gaddafi-Gelder für den Wahlkampf: Frisch verurteilter Sarkozy erneut vor Gericht
- Österreichs Präsident erteilt FPÖ-Chef Kickl Auftrag zur Regierungsbildung
- Skispringen: Gemeinsamer Weltcup-Kalender soll ab 2026 kommen
- Nach Anschlag in Magdeburg: Sechstes Todesopfer - Verdächtiger nach Sachsen verlegt
- Neuzulassungen von E-Autos 2024 um mehr als ein Viertel gesunken
Wer siegt: Asoziale Kriminelle oder der Staat?
Organisierte Kriminalität: Eine unterschätzte Gefahr – was die deutsche Politik ändern muss, um nachhaltig gegenzusteuern
Die organisierte Kriminalität (OK) hat sich in Deutschland zu einer der größten Bedrohungen für die innere Sicherheit entwickelt. Drogenschmuggel, Menschenhandel, Geldwäsche, Cyberkriminalität und mafiöse Strukturen gefährden nicht nur die öffentliche Ordnung, sondern untergraben auch das Vertrauen in staatliche Institutionen. Dennoch fehlt es bislang an einer umfassenden, entschlossenen Strategie, um dieser Gefahr nachhaltig entgegenzutreten. Deutschland braucht dringend Reformen und ein ganzheitliches Konzept, das über symbolische Maßnahmen hinausgeht.
Eine unterschätzte Gefahr
Obwohl die organisierte Kriminalität ähnlich destruktiv wie der Terrorismus ist, erhält sie in der öffentlichen Debatte und politischen Priorisierung weitaus weniger Aufmerksamkeit. Clans, Drogenkartelle und mafiöse Netzwerke operieren längst nicht mehr nur im Verborgenen. Sie nutzen legale Geschäftsstrukturen, infiltrieren Behörden und beeinflussen lokale Gemeinschaften. Ihre Strukturen sind komplex, ihre Gewinne immens, und ihre Netzwerke global.
Das Bundeskriminalamt (BKA) schätzt, dass in Deutschland jährlich Milliarden Euro durch kriminelle Aktivitäten generiert werden. Diese Summen finanzieren nicht nur weitere Straftaten, sondern destabilisieren ganze Wirtschaftszweige und Gemeinden. Gleichzeitig bleibt die Strafverfolgung oft ineffektiv, da den Behörden Ressourcen, rechtliche Werkzeuge und die nötige internationale Kooperation fehlen.
Was die deutsche Politik ändern muss
- Verbesserte personelle und technische Ausstattung der Strafverfolgung
Die Ermittlungsbehörden benötigen dringend mehr Ressourcen:
- Mehr Personal: Die Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichte sind häufig überlastet. Mehr spezialisiertes Personal, das gezielt für die Bekämpfung von OK geschult ist, ist unerlässlich.
- Bessere Technik: Moderne Überwachungs- und Analysetools, wie KI-basierte Systeme zur Mustererkennung in Finanzströmen, könnten entscheidend sein, um komplexe Netzwerke aufzudecken.
- Cyber-Expertise: Da ein Großteil der OK-Aktivitäten ins Digitale verlagert wurde, müssen Cyberkriminalitäts-Einheiten massiv ausgebaut werden.
Strengere Gesetze und effizientere Strafverfolgung
- Vermögensabschöpfung: Die Konfiszierung illegaler Gewinne ist eines der effektivsten Mittel gegen OK. Hier braucht es strengere Regeln, die es ermöglichen, Vermögen schneller und einfacher einzuziehen – auch ohne direkten Straftatnachweis, wenn illegale Herkunft hinreichend wahrscheinlich ist.
- Beweislastumkehr: In Fällen von Geldwäsche und unklarer Vermögensherkunft sollte die Beweislast stärker auf die Verdächtigen verlagert werden.
- Härtere Strafen: Für organisierte Kriminalität und Clanaktivitäten sollten höhere Mindeststrafen eingeführt werden, um abschreckend zu wirken.
Intensivere Zusammenarbeit zwischen Behörden
- OK-Netzwerke sind oft besser organisiert als die Behörden, die sie bekämpfen. Ein zersplittertes System aus Polizei, Zoll, Steuerbehörden und Justiz ist daher nicht effektiv genug.
- Zentralisierte Ermittlungsstellen: Spezialisierte Taskforces sollten länderübergreifend agieren und Informationen schneller austauschen können.
- Bessere Abstimmung mit internationalen Partnern: OK ist global. Deutschland muss die Zusammenarbeit mit Europol, Interpol und anderen internationalen Institutionen intensivieren, um länderübergreifende Strukturen effizienter zu zerschlagen.
Bekämpfung von Geldwäsche
- Deutschland gilt als Geldwäscheparadies – eine Schwäche, die kriminelle Organisationen gezielt ausnutzen.
- Transparenz bei Immobiliengeschäften: Verdächtige Geldflüsse in den Immobiliensektor müssen stärker kontrolliert werden. Anonyme Käufe sollten verboten werden.
- Reform des Finanzsektors: Banken und Finanzdienstleister sollten verpflichtet werden, verdächtige Transaktionen schneller zu melden. Verstöße gegen diese Meldepflicht müssen härter sanktioniert werden.
- Strengere Regulierung von Kryptowährungen: Kryptowährungen bieten Kriminellen ein nahezu anonymes Mittel, Geld zu waschen. Hier braucht es strengere Regeln und Meldepflichten.
Präventionsmaßnahmen in gefährdeten Communities
- Bildung und Integration: In sozial benachteiligten Stadtteilen, die oft als Rekrutierungszentren für Clans dienen, müssen Bildungsangebote, Arbeitsmöglichkeiten und Integrationsprojekte massiv ausgebaut werden. Prävention ist langfristig günstiger und effektiver als Strafverfolgung.
- Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts: Gemeinden müssen in die Lage versetzt werden, sich gegen den Einfluss krimineller Netzwerke zu wehren. Dies kann durch kommunale Initiativen, finanzielle Unterstützung und bessere soziale Infrastruktur gelingen.
Sensibilisierung der Öffentlichkeit
- Die Bevölkerung muss besser informiert werden, um kriminelle Machenschaften frühzeitig zu erkennen und zu melden. Kampagnen, die auf die Gefahren von OK aufmerksam machen, können helfen, die Akzeptanz für kriminelle Parallelstrukturen zu verringern.
Ein ganzheitlicher Ansatz ist entscheidend
- Die Bekämpfung der organisierten Kriminalität darf nicht isoliert betrachtet werden. Es bedarf eines ganzheitlichen Ansatzes, der Prävention, Strafverfolgung und gesellschaftliche Maßnahmen vereint. Ein solches Konzept erfordert Mut, langfristige Investitionen und einen politischen Konsens – denn die Folgen der Untätigkeit wären verheerend.
Organisierte Kriminalität gefährdet nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Vertrauen in den Rechtsstaat, deshalb muss jeder Staat gegen die Organisierte Kriminalität ähnlich hart und vor allem mit aller Entschlossenheit bekämpfen wie den Terrorismus, dies unter Einsatz der maximalen Ausübung des rechtsstaatlichen Gewaltmonopols.
Es ist höchste Zeit, diese Bedrohung mit derselben Entschlossenheit anzugehen wie den Terrorismus. Nur dann kann Deutschland der Gefahr nachhaltig entgegentreten und seine Position als sicherer, rechtsstaatlicher Standort behaupten.