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Rupert Murdoch übergibt Führung seines Medienimperiums an seinen Sohn Lachlan
Nach fast 70 Jahren an der Spitze seines Medienkonzerns gibt der US-Mogul Rupert Murdoch die Führung seines Imperiums ab. Der 92-Jährige werde ab Mitte November einen Status als "emeritierter Vorstand" haben und die Geschäfte an seinen Sohn Lachlan abgeben, teilten die beiden Konzerne Fox Corporation und News Corporation am Donnerstag mit. Dieser beglückwünschte seinen Vater zu dessen "bemerkenswerter Karriere".
Teil der Fox Corporation ist unter anderem der rechtsgerichtete Nachrichtensender Fox News, zur News Corporation gehören etwa das "Wall Street Journal" und die "New York Post".
Der in Australien geborene Murdoch, seit 1985 US-Staatsbürger, hatte in den 1950er Jahren im australischen Adelaide den Grundstein für sein weltumspannendes Medienimperium gelegt, das ihn zu einem einflussreichen Machtakteur in der Weltpolitik avancieren ließ. Zugleich stand sein Medienimperium auch immer wieder im Zentrum von Skandalen.
Erst im April hatte Fox News mit einem Vergleich in Höhe von 787,5 Millionen Dollar einen Verleumdungsprozess um falsche Wahlbetrugsvorwürfe gegen das Wahlmaschinen-Unternehmen Dominion nach der US-Präsidentschaftswahl 2020 abgewendet. Der Sender räumte nach der Einigung ein, Falschaussagen getätigt zu haben.
Hintergrund war, dass der bei der Präsidentschaftswahl im November 2020 unterlegene Amtsinhaber Donald Trump nach seiner Niederlage schwere, durch nichts bewiesene Wahlbetrugsvorwürfe erhoben hatte. Zahlreiche rechte Medien griffen diese Vorwürfe auf und verbreiteten sie weiter - auch Fox News.
In Großbritannien gehören Murdoch das Boulevardblatt "Sun" und die Zeitung "The Times". Das US-Magazin "Forbes" schätzt den Wert von Murdochs Medienimperium News Corp auf mehr als 20 Milliarden Dollar.
Lachlan Murdoch dankte seinem Vater Rupert am Donnerstag in einer Erklärung "für seine Vision, seinen Pioniergeist, seine unerschütterliche Entschlossenheit und das bleibende Erbe, das er den von ihm gegründeten Unternehmen und unzähligen Menschen, die er beeinflusst hat, hinterlässt". Er sei davon überzeugt, dass sein Vater beiden Konzernen auch als "emeritierter Vorstand" künftig weiter mit "wertvollem" Rat zur Seite stehen werde.
Rupert Murdoch wurde am Donnerstag auf der Internetseite von Fox News mit den Worten zitiert, er halte "weder übermäßigen Stolz, noch falsche Demut" für bewundernswerte Eigenschaften. Aber er sei "wirklich stolz auf das, was wir im Laufe der Jahrzehnte gemeinsam erreicht haben". Und er habe seinen Kollegen "viel zu verdanken".
I.Meyer--BTB