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Großbritannien genehmigt Erschließung von weiterem Öl- und Gasfeld in der Nordsee
Großbritannien hat die Erschließung eines weiteren Öl- und Gasfeldes in der Nordsee genehmigt. Die Regulierungsbehörde North Sea Transition Authority teilte am Mittwoch mit, sie habe einem norwegisch-israelischen Joint Venture die Erschließungs- und Produktionsgenehmigung für das Rosebank-Feld nordwestlich der schottischen Shetlandinseln erteilt. Die Regierung in London hatte erst vergangene Woche die britischen Klimaziele aufgeweicht.
Der norwegische Equinor-Konzern und Ithaca Energy, Tochterunternehmen des israelischen Konzerns Delek, kündigten Investitionen in Höhe von 3,8 Milliarden Dollar (3,6 Milliarden Euro) an. Equinor hält demnach 80 Prozent der Anteile an dem Projekt, Ithaca den Rest.
Die britische Regierung hatte im Sommer angekündigt, die Erschließung und Ausbeutung weiterer Öl- und Gasvorkommen zu ermöglichen. Sie verwies auf Russlands Angriff auf die Ukraine und die gestiegenen Energiepreise. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müsse die Produktion fossiler Brennstoffe erhöht werden, auch wenn dies die Klimaziele des Landes gefährdet.
Vergangene Woche kündigte Premierminister Rishi Sunak zudem an, das beschlossene Verkaufsverbot für Neuwagen mit Verbrennermotor von 2030 auf 2035 zu verschieben. Außerdem werden demnach die Energieeffizienzziele für Miethäuser gelockert und Vorgaben für den Austausch alter Heizungen zurückgenommen.
Großbritannien hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dieses Ziel stellen die Schritte der Regierung nun in Frage. Von Oppositionspolitikern und Umweltschützern kam scharfe Kritik. "Das ist moralisch obszön", erklärte Caroline Lucas, Abgeordnete der Grünen Partei. "Wir wissen, dass die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen schrecklich für unsere Energiesicherheit, die Lebenshaltungskosten und das Klima ist", erklärte Philip Evans von Greenpeace.
P.Anderson--BTB