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Philippinen heben Deckelung der Reispreise wieder auf
Die philippinische Regierung hat die Preisobergrenze für Reis rund einen Monat nach ihrer Einführung wieder aufgehoben. Präsident Ferdinand Marcos sprach am Mittwoch von der "richtigen Zeit" für diese Maßnahme und kündigte gleichzeitig an, arme Bevölkerungsteile und die Landwirtschaft weiterhin unterstützen zu wollen. Im Kampf gegen die Inflation hatte die Regierung die Reispreise Anfang September auf 41 Pesos (rund 68 Cent) beziehungsweise 45 Pesos für qualitativ höherwertigen Reis gedeckelt.
Die Deckelung der Preise war von Ökonomen bereits bei ihrer Einführung deutlich kritisiert worden, weil Engpässe erwartet wurden. Präsident Marcos verteidigte die Maßnahme damals und erklärte, der Preisanstieg bedeute für viele Menschen im Land eine enorme wirtschaftliche Belastung. Nun allerdings werde die Deckelung aufgehoben, sagte Marcos bei einem Termin in Manila, wo tausende Säcke beschlagnahmter "Schmuggelware" an Bedürftige verschenkt wurden.
Gründe für die zuletzt hohen Reispreise sind unter anderem ein Exportstopp aus Indien, die Folgen des Ukraine-Kriegs sowie die hohen Energiekosten. Mit Blick auf das Ende der Maßnahme erklärte der Analyst Richard Heydarian, die Obergrenze habe "schlichtweg nicht funktioniert". Der Ökonom Victor Abola sagte, der Start der Reisernte bedeute, dass es "keine Notwendigkeit mehr für die Deckelung" gebe. Die Philippinen sollten jetzt Reis importieren, damit in den "mageren Monaten" ausreichend vorhanden sei.
Reis gilt auf den Philippinen als Grundnahrungsmittel. Das 110 Millionen Einwohnerland kann selbst aber nicht genug davon produzieren und ist einer der weltweit größten Reis-Importeure.
A.Gasser--BTB