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Studie: Weibliche Dax-Vorstände verdienen im Schnitt mehr als Männer
Weibliche Vorstände von Dax-Unternehmen verdienen einer Studie zufolge im Schnitt mehr als ihre männlichen Kollegen. Top-Managerinnen in den 40 Unternehmen erhielten 2022 eine Gesamtvergütung von durchschnittlich 3,2 Millionen Euro im Jahr und damit 122.000 Euro mehr als männliche Vorstandsmitglieder, wie aus dem am Freitag veröffentlichten "Mixed Compensation Barometer" der Wirtschaftsberatungsgesellschaft EY hervorgeht. Bei Vorständen von in MDax und SDax notierten Unternehmen lagen weiterhin die Männer vorn.
Beim Vergleich der Vergütung von Frauen und Männern blieben in der EY-Analyse aus Gründen der Vergleichbarkeit die Chefinnen und Chefs außen vor - da es hier nur sehr wenige Frauen gibt. Im Dax etwa gab es 2022 nur ein Unternehmen mit einer Frau an der Spitze: den Pharmakonzern Merck KGaA mit Bélen Garijo.
Insgesamt mussten Vorstände deutscher Spitzenunternehmen im Dax, MDax und SDax im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang beim Gehalt hinnehmen. Die durchschnittliche Gesamtvergütung aller Vorstandsmitglieder sank um 0,8 Prozent von 2,41 auf 2,39 Millionen Euro. Bei den Vorstandsvorsitzenden lag der Rückgang bei 1,7 Prozent, bei den übrigen Vorstandsmitgliedern bei 8,3 Prozent.
Grund für die Gehaltseinbußen waren laut Jens Massmann von EY der Krieg in der Ukraine, Lieferkettenprobleme und "stark gestiegene Energiepreise". Diese Umstände hätten "viele optimistische Prognosen zur Makulatur werden lassen", erklärte Massmann. Unternehmensziele wurden zum Teil deutlich verfehlt, was sich auf die Vergütung der Vorstände ausgewirkt habe.
Ungeachtet der Bezahlung ist eine paritätische Besetzung von Führungspositionen noch in weiter Ferne - auch bei öffentlichen Unternehmen. Dem aktuellen Index "Women on Board" der Initiative Frauen in die Aufsichtsräte (Fidar) zufolge wuchs der Frauenanteil im Topmanagement öffentlicher Unternehmen 2022 um 2,5 Prozent. In den Führungspositionen der 262 größten Beteiligungen von Bund und Ländern betrug der Frauenanteil demnach durchschnittlich 25,7 Prozent.
L.Janezki--BTB