Berliner Tageblatt - Barmer-Umfrage: Beschäftigte im Gastgewerbe besonders suchtgefährdet

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Barmer-Umfrage: Beschäftigte im Gastgewerbe besonders suchtgefährdet
Barmer-Umfrage: Beschäftigte im Gastgewerbe besonders suchtgefährdet / Foto: © AFP/Archiv

Barmer-Umfrage: Beschäftigte im Gastgewerbe besonders suchtgefährdet

Beschäftigte in der Gastronomie sowie in Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben sind nach Erkenntnissen der Krankenkasse Barmer besonders suchtgefährdet. Laut einer Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg), die der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag, lag die Rate an Suchterkrankungen durch den Konsum von Alkohol, Drogen oder Medikamente bei Beschäftigten in diesen Branchen 2021 bei 173 Fällen je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

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Es folgten Beschäftigte in Bergbau, Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung und Baugewerbe mit rund 168 Suchtfällen je 10.000 Einwohner. Am geringsten ist das Risiko einer Abhängigkeit demnach in Berufen, die mit Erziehung und Unterricht zu tun haben. Unter diesen Beschäftigten lag die Suchtrate 2021 bei 86 Fällen je 10.000 Einwohner.

Es gibt aber auch regionale Unterschiede. Während die Rate von Suchterkrankungen in Rheinland-Pfalz im Jahr 2021 mit einem Wert von rund 154 eher niedrig ausfiel, war sie in ostdeutschen Ländern wie Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen mit Werten von rund 244 und rund 226 Fällen je 10.000 Einwohner überdurchschnittlich hoch. Der Bundesschnitt lag bei 183 Fällen.

Auf Kreisebene fällt vor allem der Kreis Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern mit 329 Suchtfällen je 10.000 Einwohner auf. Das war bundesweiter Rekord. Die geringste Zahl an Suchterkrankungen hatte der Kreis Würzburg in Bayern mit 95 Fällen je 10.000 Einwohner.

"Sucht ist keine Willens- oder Charakterschwäche, sondern eine chronische Krankheit, die jede und jeden treffen kann", erklärte Barmer-Chef Christoph Straub. Eine dauerhafte Suchterkrankung könne verhindert werden, wenn Suchtkranke so früh wie möglich Hilfe bei Ärzten suchten und eine Therapie früh greifen könne.

K.Thomson--BTB