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Geschäftsklima in Autoindustrie trübt sich wieder ein - VDA fordert Gegensteuern
Das Geschäftsklima in der deutschen Autoindustrie hat sich wieder eingetrübt. Der Indikator fiel von minus 14,6 Punkten im September auf minus 16,1 Punkte im Oktober, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte. Im September war die Stimmung im Monatsvergleich noch leicht gestiegen. Aktuell bewerten die Hersteller vor allem ihre Geschäftslage "deutlich schlechter als im Vormonat". Der Automobilverband VDA verwies auf die schwierige Lage für den Automobil-Mittelstand.
Der Indikator zur Lage der Unternehmen sank nach Angaben des Ifo-Instituts von 20,3 Punkten auf zuletzt noch 9,2 Punkte. Die Erwartungen für die kommenden Monate verbesserten sich leicht auf niedrigem Niveau: Sie stiegen von minus 44 Punkten auf minus 38,4 Punkte an.
Das "Auftragspolster" der Autoindustrie sei im langfristigen Durchschnitt "recht hoch", hieß es weiter. Zudem sehen laut Ifo weniger Unternehmen im Auftragsmangel ein Produktionshindernis als noch bei der vorangegangenen Datenerhebung im Juli.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) betonte die schwierige Lage für Automobilzulieferer sowie die mittelständisch geprägten Hersteller von Anhängern, Aufbauten und Bussen. Die größte Herausforderung für die Firmen sei derzeit die Bürokratie: 86 Prozent gaben in einer Umfrage an, dadurch stark oder sehr stark belastet zu sein, das sei ein neuer Rekordwert. Vermisst würden "einfache und vor allem digitale Lösungen" für die Verwaltung.
Die Energiekosten und allen voran der Strompreis seien eine weitere starke Belastung, dies gaben laut VDA 71 Prozent der befragten Firmen an. Durch die Gaspreise sind demnach 59 Prozent der Unternehmen stark oder sehr stark herausgefordert. Insgesamt geht für das kommende Jahr jedes vierte Unternehmen von einer Verschlechterung im Vergleich zur aktuellen Lage aus.
Der Verband warnte vor diesem Hintergrund vor einer Verlagerung von Investitionen ins Ausland. Mit 35 Prozent hat mittlerweile mehr als jedes dritte Unternehmen entsprechende Pläne. Weitere 14 Prozent planen laut Umfrage eine Streichung von Investitionen. Das sei "ein Warnsignal", erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Es gelte nun, "gegenzusteuern und regulatorisches Klein-Klein durch langfristige Strategien für mehr Wettbewerbsfähigkeit zu ersetzen". Befragt wurden im Oktober 113 Unternehmen.
A.Gasser--BTB