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Vor Tarifrunde mit Bahn: GDL-Chef zeigt sich kompromiss- und streikbereit
Vor dem Beginn der Tarifgespräche mit der Deutschen Bahn hat sich der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, zugleich kompromissbereit und streikbereit gezeigt. "Wir sind immer kompromissbereit", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende am Donnerstagmorgen im Bayerischen Rundfunk. Es sei noch nie vorgekommen, dass die Forderungen der GDL "eins zu eins bedient worden sind".
Es deute sich jedoch an, dass ein Kompromiss nicht ohne weiteres zustande kommen werde, fuhr Weselsky fort. Die Zeichen seitens des Arbeitgebers stünden so, "dass wir mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit in Arbeitskämpfe gehen müssen", sagte er. "Wenn wir aber ein verhandlungsfähiges Angebot bekommen, brauchen wir nicht in den Streik zu gehen."
Die Gespräche beginnen am Donnerstagmorgen in Berlin. Bereits zum Auftakt will die Bahn ein Angebot vorlegen. Die GDL fordert bei einer Tariflaufzeit von einem Jahr eine Lohnerhöhung von mindestens 555 Euro sowie eine Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit um 25 Prozent. Außerdem möchte sie für Beschäftigte im Schichtdienst eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich sowie steuerfreie Inflationszahlungen von 3000 Euro erreichen. Die Bahn lehnte diese Forderungen bereits als "unerfüllbar" ab.
Laut Weselsky liegt der Fokus der Tarifrunde vor allem auf der Arbeitszeitreduzierung: "Wir halten den Schritt der Absenkung der Wochenarbeitszeit für enorm wichtig, um am Ende des Prozesses den Beruf attraktiver zu machen", sagte er dem Bayerischen Rundfunk. Heutzutage wünschten sich die Menschen mehr Balance. "Dem wollen wir Rechnung tragen durch kürzere Arbeitszeiten."
Y.Bouchard--BTB