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Stahlindustrie: Arbeitgeber legen Angebot vor - IG Metall: "Völlig unzureichend"
In den Tarifverhandlungen der nordwestdeutschen und ostdeutschen Stahlindustrie haben die Arbeitgeber zum Auftakt ein Angebot vorgelegt. Sie schlugen am Montagabend 3,1 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 15 Monaten vor, wie der Arbeitgeberverband Stahl mitteilte. Die IG Metall wies dies als "völlig unzureichend" zurück.
Die Gewerkschaft fordert in der Tarifrunde 8,5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich als Einstieg in die Viertagewoche. Die Arbeitgeber haben die Forderung auf Verkürzung der Wochenarbeitszeit bereits "kategorisch als weder organisierbar noch finanzierbar" zurückgewiesen. Eine Entgeltforderung von 8,5 Prozent sei angesichts einer erwarteten Inflation "völlig aus der Zeit gefallen".
Die IG Metall erklärte am Montagabend, die hohe Inflation habe vielen Beschäftigten in den letzten eineinhalb Jahren "ein großes Loch in den Geldbeutel gefressen" und belaste die Menschen auch heute noch. Die Gewerkschaft habe in der Corona-Zeit und auch nach Beginn des Krieges in der Ukraine "verantwortungsvolle Tarifpolitik betrieben". Nun sei es an der Zeit, dass die Arbeitgeber Verantwortung zeigten. Das bedeute vor allem mehr Geld für die Beschäftigten.
Die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung begründete die Gewerkschaft mit der technischen Transformation zu grünem Stahl; nach dieser Umstellung würden für die Stahlproduktion weniger Menschen benötigt. "Darum braucht die technische Transformation eine soziale Gestaltung."
Die nächste Tarifverhandlung für die westdeutsche Stahlindustrie findet am 23. November statt, für die ostdeutsche Stahlindustrie am 24. November. Die Friedenspflicht endet am 30. November.
I.Meyer--BTB