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Murdoch will auch nach Staffelübergabe an Sohn in Medienimperium "aktiv" bleiben
Der umstrittene rechtskonservative Medienmogul Rupert Murdoch will auch nach der Übergabe der Führung seines Firmenimperiums an seinen Sohn im Geschäft mitmischen. "Ich hoffe, eine aktive Rolle im Unternehmen zu behalten", sagte der 92-Jährige am Mittwoch in seiner Abschiedsrede bei der Aktionärsversammlung seiner News Corporation. Während Murdoch seinen Sohn Lachlan als "prinzipientreuen Anführer" bezeichnete, warf er einer "intoleranten Elite" vor, die öffentliche Debatte unterdrücken zu wollen.
"Es gibt keinen Zweifel, dass wir alle besorgt über die Unterdrückung der Debatte durch eine intolerante Elite sein sollten, der verschiedene Meinungen ein Dorn im Auge sind", sagte der Medienunternehmer, den Kritiker für den Aufstieg des Rechtspopulismus in Ländern wie Großbritannien und den USA mitverantwortlich machen. "Wir haben das Glück in einem Land zu leben, in dem Träume noch nicht Regulierungen unterworfen sind."
Konservative werfen dem linksliberalen Lager in den USA immer wieder vor, konservative Meinungen zu unterdrücken und dabei die Meinungsfreiheit zu beschneiden. In seiner Rede prangerte Murdoch am Mittwoch auch eine Zunahme des Antisemitismus nach dem "barbarischen" Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober an.
Der in Australien geborene Medienunternehmer mit US-Staatsbürgerschaft hatte im September angekündigt, die Führung seines Medienimperiums an seinen 52-jährigen Sohn Lachlan übergeben zu wollen. Das betrifft sowohl die News Corporation (News Corp), zu der Zeitungen wie das "Wall Street Journal" und die "New York Post" in den USA sowie "The Sun" und "The Times" in Großbritannien gehören, als auch die Fox Corporation mit dem rechten US-Nachrichtensender Fox News und weiteren Kabelsendern.
Rupert Murdoch wird fortan in den Konzernen einen Status als "emeritierter Vorstand" haben. Die Aktionäre der News Corp kamen am Mittwoch für die Staffelübergabe zusammen, die Aktionäre der Fox Corporation werden sich am Freitag versammeln.
Murdoch hatte in den 1950er Jahren in der australischen Stadt Adelaide den Grundstein für sein weltumspannendes Medienimperium gelegt, das ihn zu einem einflussreichen Machtakteur in der Weltpolitik avancieren ließ. Zugleich stand sein stramm rechtes Medienimperium immer wieder im Zentrum von Kontroversen und Skandalen.
Murdoch spielte eine wichtige Rolle beim Brexit und beim Aufstieg des Rechtspopulisten Donald Trump in den USA. Erst im April musste Fox News einen Vergleich in Höhe von 787,5 Millionen Dollar (rund 730 Millionen Euro) abschließen, um einen Verleumdungsprozess um falsche Wahlbetrugsvorwürfe gegen das Wahlmaschinen-Unternehmen Dominion nach der US-Präsidentschaftswahl 2020 abzuwenden. Viele Fragen stellen sich jetzt zur Berichterstattung von Fox News über den Wahlkampf für die US-Präsidentschaftswahl in einem Jahr.
S.Keller--BTB