Berliner Tageblatt - IWF fordert mehr Investitionen in Deutschland und weniger Schulden in Südeuropa

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IWF fordert mehr Investitionen in Deutschland und weniger Schulden in Südeuropa
IWF fordert mehr Investitionen in Deutschland und weniger Schulden in Südeuropa / Foto: © AFP/Archiv

IWF fordert mehr Investitionen in Deutschland und weniger Schulden in Südeuropa

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat trotz der Haushaltskrise in Deutschland massive staatliche Investitionen angemahnt. "Um Wachstum sicherzustellen, muss Deutschland in seine Infrastruktur, den grünen Umbau der Wirtschaft sowie in die Fähigkeiten seiner Bevölkerung investieren", sagte IWF-Chefin Kristalina Georgieva im Interview mit mehreren europäischen Zeitungen, darunter mit dem "Handelsblatt". Italien, Frankreich und Spanien rief sie allerdings dazu auf, ihre Staatsschulden in den Griff zu bekommen.

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Die Reaktion auf die Corona-Krise in den drei Ländern sei angemessen gewesen, "aber sie führte zu steigenden Schulden und Defiziten", sagte Georgieva nach Angaben der italienischen Zeitung "Corriere della Sera". Für Italien "wird das Problem durch die Verlangsamung des Wachstums infolge der Rücknahme der politischen Unterstützungsmaßnahmen noch verschärft".

Frankreich befinde sich wegen einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung in einer komfortableren Position. Aber auch dort müsse "ein Wendepunkt" hin zu mehr Haushaltsdisziplin sein. Spanien habe von einem starken Wiederaufschwung des Dienstleistungs- und Tourismussektors profitiert. Die Haushaltslage dort sei akzeptabel, solange die zum Jahresende auslaufenden Unterstützungsmaßnahmen nicht verlängert werden.

Von Deutschland erwartet die IWF-Chefin hingegen in erster Linie mehr Ausgaben. "Wir sprechen hier nicht über triviale Investitionen - vor allem, weil als Nächstes die wirtschaftliche Anpassung an die Künstliche Intelligenz ansteht", sagte sie laut "Handelsblatt".

Y.Bouchard--BTB