Berliner Tageblatt - Vernetzte Alltagsgeräte sollen in Europa besser geschützt werden

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Vernetzte Alltagsgeräte sollen in Europa besser geschützt werden
Vernetzte Alltagsgeräte sollen in Europa besser geschützt werden / Foto: © AFP

Vernetzte Alltagsgeräte sollen in Europa besser geschützt werden

Vernetzte Alltagsgeräte wie Heimkameras, Fernsehgeräte oder Spielzeuge sollen sicherer werden. Das sieht ein Gesetzentwurf zur sogenannten Cyberresilienz vor, auf den sich Unterhändler der Mitgliedsländer und des Europaparlaments in der Nacht zu Freitag grundsätzlich in Brüssel einigten.

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Hersteller müssen ihre Produkte demnach gegen Cyberattacken von Kriminellen wappnen, um Unternehmen und Verbraucher zu schützen. Die Verordnung soll für alle Produkte gelten, die direkt oder indirekt mit einem anderen Gerät oder einem Netz verbunden sind. Für Medizinprodukte oder Kraftfahrzeuge gibt es bereits ähnliche Vorschriften.

Das Europaparlament setzte eine erweiterte Liste durch. So sollen die neuen Regeln auch für private Überwachungskameras oder Passwortmanager gelten. Anders als von der EU-Kommission vorgeschlagen greifen die Vorschriften erst drei Jahre nach Inkrafttreten, um Herstellern Zeit zur Anpassung zu geben. Das seien "drei verschenkte Jahre", kritisierte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).

Positiv bewerten die Verbraucherschützer, dass künftig im Bereich Cyber-Sicherheit Verbandsklagen geführt werden können. Befugte Verbände wie der vzbv können Betroffene künftig bei Verstößen gegen die Cyber-Sicherheit vertreten.

Kritiker aus der Industrie rügen die umfangreichen Dokumentationspflichten für die Unternehmen und den damit verbundenen bürokratischen Aufwand.

Die Mitgliedsländer und das Europaparlament müssen das neue Gesetz noch formell beschließen.

J.Horn--BTB