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Erste Warnstreiks in der nordwestdeutschen Stahlindustrie
Fast 1700 Beschäftigte in der nordwestdeutschen Stahlindustrie sind nach Angaben der IG Metall ihrem Aufruf gefolgt und haben sich am Freitag an ersten Warnstreiks beteiligt. Sie wollen damit den Druck in den festgefahrenen Tarifverhandlungen erhöhen. Die IG Metall fordert neben Lohnerhöhungen eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, das lehnen die Arbeitgeber aber als nicht umsetzbar ab.
Die Warnstreiks begannen um Mitternacht bei der Salzgitter AG, wo sich 400 Beschäftigte beteiligten, wie die IG Metall Nordrhein-Westfalen mitteilte. Weitere Aktionen habe es in der Nacht in Duisburg, Bremen, Finnentrop und Georgsmarienhütte gegeben. Am frühen Morgen und am Vormittag seien Beschäftigte von ArcelorMittal in Bottrop, von DEW in Hagen, von Thyssenkrupp Electrical Steel in Gelsenkirchen und von Outokumpu Nirosta in Krefeld zu Warnstreiks zusammengekommen. Am Montag sollen weitere Warnstreiks folgen.
Die IG Metall Nordrhein-Westfalen führt derzeit Flächentarifverhandlungen für die Stahl- und Eisenindustrie in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen. Die Tarifverträge gelten nach Angaben der Gewerkschaft für rund 68.000 Beschäftigte. Für die ostdeutsche Stahlindustrie wird separat verhandelt. Die Friedenspflicht endete am Donnerstag.
Zwei Tarifverhandlungen gab es in der aktuellen Runde bereits. Die Gewerkschaft fordert 8,5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber boten in der ersten Verhandlung 3,1 Prozent mehr Lohn bei 15 Monaten Laufzeit. Die Arbeitgeber hatten bereits bei der ersten Tarifverhandlung Mitte November erklärt, die Forderung der 32-Stunden-Woche sei "weder organisierbar noch finanzierbar". Die nächste Verhandlungsrunde ist am 11. Dezember.
C.Kovalenko--BTB