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Studie zu Kreditvergabe: Viele Banken geben sich umweltbewusster, als sie sind
Einer Studie zufolge verleihen Banken, die sich nach außen besonders umwelt- und klimabewusst geben, besonders häufig Kredite an klimaschädliche Industrien. Ihre Untersuchung zeige eine deutliche Diskrepanz zwischen den Worten und Taten der Kreditinstitute, erklärten vier Forschende der Europäischen Zentralbank (EZB) in einem am Mittwoch veröffentlichten Blogbeitrag. Grundlage der Studie sind demnach knapp 1400 Anlegerberichte von Großbanken in der Eurozone zwischen 2014 und 2020.
In der Untersuchung anlässlich der in Dubai stattfinden Weltklimakonferenz COP28 heißt es, dass gerade Banken, die sich auf "braune Industrien" spezialisieren, also solche die viel CO2 ausstoßen, viel über die eigenen Umweltaktivitäten berichteten. Das wiederum decke sich mit der Annahme, dass Kreditgeber in umweltverschmutzenden Branchen, unter einem höheren Druck stehen, Umweltstrategien und Pläne zur Dekarbonisierung zu veröffentlichen.
Allerdings kamen die Experten ebenfalls zu dem Schluss, dass die Unternehmen mit großem CO2-Fußabdruck, die von diesen Banken Kredite erhalten, ihre Emissionen letztlich selten verringern oder sich zu freiwilligen Emissionszielen verpflichten. Zugleich seien die Banken zögerlich bei der Vergabe von Krediten an junge Unternehmen in "braunen Industrien" - dies seien jedoch die Unternehmen, die Innovation vorantrieben und daher das Potenzial hätten, die Umweltbilanz des Sektors zu verbessern, erklärten die EZB-Experten.
Der Blogeintrag der EZB spiegelt nicht zwingend die Meinung der Zentralbank wider. Die Beiträge werden von den Autorinnen und Autoren unabhängig verfasst.
F.Müller--BTB