Berliner Tageblatt - Lokführergewerkschaft GDL: Tarifabschluss mit Bahnunternehmen Netinera erwartet

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Lokführergewerkschaft GDL: Tarifabschluss mit Bahnunternehmen Netinera erwartet
Lokführergewerkschaft GDL: Tarifabschluss mit Bahnunternehmen Netinera erwartet / Foto: © AFP

Lokführergewerkschaft GDL: Tarifabschluss mit Bahnunternehmen Netinera erwartet

Die Lokführergewerkschaft GDL rechnet in der laufenden Bahn-Tarifrunde mit einem baldigen ersten Abschluss, der nach Auffassung der Gewerkschaft "prägende Auswirkungen auf die gesamte Branche" haben könnte. Bei der letzten Verhandlungsrunde mit dem Bahnunternehmen Netinera, die am Dienstagmorgen in Berlin begann, werde mit einem Ergebnis gerechnet, erklärte die Gewerkschaft. Am Dienstagnachmittag dauerten die Gespräche nach GDL-Angaben aber zunächst noch weiter an.

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Netinera ist ein Tochterunternehmen des italienischen Konzerns Trenitalia und betreibt in mehreren Bundesländern Regionalbahnstrecken. Wie auch bei den Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn fordert die GDL bei Netinera unter anderem eine Arbeitszeitreduzierung bei vollem Lohnausgleich. "Nur mit einem zufriedenstellenden Angebot zur Reduzierung der Referenzarbeitszeit kommen wir zusammen", betonte GDL-Chef Claus Weselsky im Vorfeld. Dazu brauche es "eine spürbare Entgelterhöhung".

"Der beiderseitige Wille zur Einigung ist unstrittig vorhanden", erklärte die Gewerkschaft, hob jedoch auch hervor, dass ein Scheitern der Verhandlungen "unweigerlich Arbeitskämpfe nach sich ziehen" würde. "Gelingt hingegen ein Abschluss, hätte er prägende Auswirkungen auf die gesamte Branche." Die GDL hatte die Verhandlungen mit Netinera zuvor bereits positiv hervorgehoben. Vom bundesweiten Warnstreik der Lokführer am vergangenen Freitag war das Unternehmen ausgenommen.

Bei anderen Unternehmen, mit denen die Gewerkschaft über neue Tarifverträge verhandelt, allen voran bei der DB, sind die Verhandlungen hingegen vorerst gescheitert. Die Deutsche Bahn legte ein Angebot mit unter anderem elf Prozent mehr Lohn auf den Tisch, lehnte Verhandlungen über eine Arbeitszeitreduzierung von derzeit 38 auf 35 Stunden pro Woche unter Verweis auf den Fachkräftemangel hingegen ab.

Die GDL brach daraufhin die Verhandlungen ab. Derzeit läuft eine Urabstimmung der Gewerkschaftsmitglieder, um ab Januar häufiger und länger zu streiken.

R.Adler--BTB