Berliner Tageblatt - PreussenElektra will auf Akw-Gelände in Brokdorf riesigen Batteriespeicher bauen

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PreussenElektra will auf Akw-Gelände in Brokdorf riesigen Batteriespeicher bauen
PreussenElektra will auf Akw-Gelände in Brokdorf riesigen Batteriespeicher bauen / Foto: © AFP/Archiv

PreussenElektra will auf Akw-Gelände in Brokdorf riesigen Batteriespeicher bauen

Der Energiekonzern PreussenElektra schlägt vor, auf dem Gelände des stillgelegten Atomkraftwerks Brokdorf in Schleswig-Holstein einen riesigen Batteriespeicher für Strom aus erneuerbarer Energie zu errichten. Gemeinsam mit Töchtern des Mutterkonzerns Eon prüfe PreussenElektra "die Errichtung des bislang größten Batteriespeichers in der EU", teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Ein erster kleinerer Speicher könnte demnach schon 2026 in Betrieb genommen werden.

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Das Atomkraftwerk (Akw) Brokdorf an der Elbe wurde zum 31. Dezember 2021 stillgelegt. Eine Prüfung habe ergeben, dass das Kraftwerksgelände für den Bau eines großen Batteriespeichers "prädestiniert" sei, erklärte PreussenElektra. Das Unternehmen erwarte derzeit die schon 2017 beantragte Genehmigung, um mit dem Rückbau beginnen zu können. "Spätestens Mitte 2024" müssten Ausschreibung und Bestellung der für den Batteriespeicher benötigten Teile erfolgen.

2026 soll den Plänen zufolge mit dem Bau eines ersten Batteriespeichers mit einer Leistung von 100 Megawatt begonnen werden, so das Unternehmen. In einer zweiten, "deutlich größer dimensionierten Ausbaustufe" könnte dann ab 2036 der Speicher erweitert werden: "Direkt auf dem Kraftwerksgelände würde dann ein zusätzlicher Speicher mit 700 Megawatt Leistung und einer Speicherkapazität von 1400 Megawattstunden in Betrieb gehen", so der Plan.

Unternehmenschef Guido Knott erklärte, ein Batteriespeicher am Standort Brokdorf könne "ein Leuchtturmprojekt für die Energiewende in Schleswig-Holstein" werden. Das Höchstspannungsnetz würde spürbar entlastet, was sich positiv auf die aktuell regional hohen Netzentgelte auswirken könnte. Zusätzliche Flächen müssten nicht versiegelt werden, was dem Nachhaltigkeitsziel der Bundesregierung zu reduziertem Flächenverbrauch entspreche. Die Infrastruktur wie etwa Anschlüsse an die Netze sei vorhanden, sagte er laut NDR.

Ein Unternehmenssprecher sagte dem Sender, die Investitionskosten beliefen sich auf gut eine halbe Milliarde Euro. Knott sagte, "es ist nicht unsere Forderung, staatliche Mittel zu akquirieren".

L.Dubois--BTB