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GDL sieht im Tarifkonflikt mit der Bahn den Konzern am Zug
Im festgefahrenen Tarifkonflikt mit der Bahn sieht die Lokführergewerkschaft GDL den Konzern am Zug, um Streiks im Januar noch abzuwenden. Ob und wie lange im kommenden Jahr gestreikt werde, hänge von der Gesamtsituation ab, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Mittwochmorgen im RBB. "Wir müssen gar nicht streiken, wenn die Bahn die Wochenarbeitszeit absenkt", sagte er. "Tut sie das nicht, signalisiert sie ganz klar den Kunden, dass deren Beeinträchtigung ihr egal ist."
Die Gewerkschaft hatte am Dienstagnachmittag das Ergebnis ihrer Urabstimmung über längere Arbeitskämpfe bekanntgegeben, um die GDL-Forderungen durchzusetzen. 97 Prozent stimmten dafür - damit werden auch unbefristete Streiks möglich. Sie drohen ab dem 8. Januar, vorher hatte die Gewerkschaft einen Weihnachtsfrieden ausgelobt.
Knackpunkt ist die GDL-Forderung nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Beschäftigte im Schichtdienst von derzeit 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Weil die Bahn Gespräche darüber ablehnte, erklärte die GDL die Gespräche für gescheitert. Die "Verweigerungshaltung" der Bahn lasse gar keine Kompromissfindung zu, sagte Weselsky dazu dem RBB.
Die GDL fordert außerdem bei einem Jahr Laufzeit mindestens 555 Euro mehr Lohn und 3000 Euro Inflationsprämie. Die Bahn legte ein Angebot vor, das elf Prozent mehr Lohn und eine Inflationsprämie von bis zu 2850 Euro vorsieht - gestreckt auf eine Laufzeit von 32 Monaten.
M.Furrer--BTB