Berliner Tageblatt - Assistenzärzte in England treten kurz vor Weihnachten in bislang längsten Streik

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Assistenzärzte in England treten kurz vor Weihnachten in bislang längsten Streik
Assistenzärzte in England treten kurz vor Weihnachten in bislang längsten Streik / Foto: © AFP

Assistenzärzte in England treten kurz vor Weihnachten in bislang längsten Streik

Nach dem Scheitern von Verhandlungen über höhere Gehälter sind Assistenzärzte in England am Mittwoch in den längsten Streik seit Gründung des britischen Gesundheitsdienstes NHS getreten. In zwei Schritten legen die Mediziner zunächst bis Samstagmorgen und dann noch einmal vom 3. bis 9. Januar ihre Arbeit nieder. Die Ärztegewerkschaft British Medical Association (BMA) hatte den Arbeitskampf bereits Anfang des Monats angekündigt.

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Der erneute Streik der Krankenhausärzte erfolgt zu einer der arbeitsreichsten Zeiten im Jahr. Traditionell verzeichnet die NHS in den zwei Wochen nach Weihnachten einen Anstieg von Einlieferungen in Krankenhäuser, da die Menschen ihre Behandlung wegen der Festtage aufschieben.

Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak kritisierte den Streik der Assistenzärzte scharf. Er forderte die Mediziner auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Diese sollten "bedenken, dass ein Streik zu einem so schwierigen Zeitpunkt sowohl für den NHS als auch für die einzelnen Patienten erhebliche Auswirkungen haben wird", betonte Sunak.

In den Verhandlungen war den Assistenzärzten der BMA zufolge zusätzlich zu einer bereits im Sommer vereinbarten durchschnittlichen Gehaltserhöhung um 8,8 Prozent eine Steigerung der Löhne um 3,3 Prozent angeboten worden. Diese hatten das Angebot mit dem Verweis auf eine ungleichmäßige Verteilung abgelehnt und argumentiert, dass das Angebot "für viele Ärzte immer noch eine Gehaltskürzung bedeuten würden".

In England hatte es in diesem Jahr bereits mehrere Streiks im Gesundheitswesen gegeben, die zu verzögerten Behandlungen und abgesagten Terminen für hunderttausende Patienten geführt hatten. Der jahrelang unterfinanzierte NHS hat nach der Corona-Pandemie ohnehin einen gigantischen Rückstand aufzuarbeiten.

K.Brown--BTB