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2023 rund 143.000 Beschwerden bei Netzagentur wegen Rufnummernmissbrauchs
Auch im vergangenen Jahr haben sich zehntausende Verbraucherinnen und Verbraucher wegen Rufnummernmissbrauchs bei der Bundesnetzagentur beschwert - in sehr vielen Fällen wegen sogenannter Enkeltricks. Bei der Behörde in Bonn gingen insgesamt 143.061 Beschwerden ein, fast so viele wie im Jahr davor mit 150.387 Beschwerden. Die Netzagentur schaltete knapp 9800 Nummern ab. "Wir dämmen den Missbrauch konsequent ein", erklärte Behördenchef Klaus Müller am Montag.
Verbraucherinnen und Verbraucher beschwerten sich unter anderem über unerwünschte Werbefaxe, belästigendes Anrufverhalten, kostenpflichtige Warteschleifen, falsche Pop-Up-Fehlermeldungen, Fake-Hotlines sowie Rufnummernmanipulation, wie die Netzagentur aufzählte. Schwerpunkt der Beschwerden waren jedoch unerwünschte SMS- und Messenger-Nachrichten - vor allem Enkeltrick-Fallkonstellationen. Allein 6500 Rufnummern wurden in diesem Zusammenhang abgeschaltet.
Unter dem Begriff Enkeltrick werden Fälle zusammengefasst, in denen Betroffene von angeblichen Verwandten, meistens Enkelkinder und Kinder, oder guten Bekannten kontaktiert werden, erklärte die Netzagentur. Er oder sie schildert eine akute Notsituation, die nur durch eine sofortige Geldüberweisung aufgelöst werden kann. Tatsächlich liegt keine Notsituation vor.
Zu knapp 1300 Rufnummern verhängte die Behörde auch sogenannte Fakturierungs- und Inkassierungsverbote, um Betroffene vor finanziellen Einbußen zu schützen. Sie wurden demnach in Fällen erlassen, in denen durch Hacking von Routern oder Telefonanlagen kostenpflichtige Verbindungen hergestellt wurden und somit unrechtmäßige Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher entstanden.
C.Meier--BTB